Buch: Clason, George S. – Der reichste Mann von Babylon

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Der reichste Mann von Babylon ist ein 1926 erschienenes Buch, das Finanzberatung anhand einer Sammlung von Parabeln bietet, die 4.097 Jahre zuvor im alten Babylon angesiedelt sind. Diese Parabeln sind vom Autor frei erfunden worden und sind keine Übersetzung alter Tontafeln, wie es manchmal fälschlicherweise beworben wird. Das Buch ist fast ein Jahrhundert nach seiner Erstveröffentlichung noch im Druck und gilt als Klassiker der persönlichen Finanzberatung.
Die Parabeln werden von der fiktiven babylonischen Figur Arkad erzählt, einem armen Schreiber, der zum „reichsten Mann von Babylon“ wurde. Arkads Ratschläge umfassen die „Sieben Heilmittel“ (wie man Geld und Vermögen generiert) und die „Fünf Gesetze des Goldes“ (wie man Vermögen schützt und investiert). Dabei ist es eben nicht nur eine Auflistungen von klugen Tipps, sondern verpackt in unterhaltsamen Geschichten.
Der Inhalt stammt aber eigentlich aus einer Reihe von Broschüren, die 1920–1924 von US-Banken und Versicherungen verteilt wurden. Die Broschüren wurden schließlich gebunden und 1926 als Buch veröffentlicht. Dieses Buch wird auch heute noch oft als Klassiker der persönlichen Finanzberatung bezeichnet und erscheint in modernen empfohlenen Leselisten zur persönlichen Finanzberatung und Vermögensverwaltung.
Die wichtigsten Tipps sind dabei: „10 % des Jahreseinkommens zu sparen, um Vermögen aufzubauen“; „Abraten von Luxusausgaben, die letztendlich mit Notwendigkeiten verwechselt werden“; „Investieren und die Rendite dieser Ersparnisse steigern“; „Abraten, Verlustrisiken einzugehen und in Programme zu investieren, die vermeintlich schnell reich machen“; „Einen Hauptwohnsitz zu kaufen statt zu mieten und ihn für die Gründung eines Unternehmens zu nutzen“; „Für die Rente ein zukünftiges Ruhestandseinkommen aufbauen“; „Die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um Anlagewissen zu erweitern und Ertragskraft zu steigern“.
Wie so viele Ratgeber ist auch dieses Buch hier mit Vorsicht zu genießen. Man sollte es sicherlich nicht als eine Finanzbibel verwenden, nicht zuletzt deshalb, weil sich in den hundert Jahren seit Erscheinen des Buches einige Dinge verändert haben. Im Prinzip klingt, wie bei jedem Ratgeber, alles gut, was hier geschrieben steht und daher wundert es nicht, dass Der reichste Mann von Babylon heute noch aktuell ist. Wirtschaftssysteme, Währungen, Regierungen – all dies ist einem ständigen Wandel unterzogen. Doch die Grundgesetze von Vermögen und Wohlstand ändern sich nicht.
Clasons Buch ist mit Vorsicht zu genießen, da es zwar hilfreiche Tipps für den Einzelnen gibt, die strukturellen Probleme von Schulden, Zinseszinsen und Lohndumping allerdings völlig ausblendet. Der kritische Leser sollte sich nicht blenden lassen, sondern die unterhaltsamen Geschichten aus Babylon mit einer gesunden Skepsis behandeln. Dann kann er ein paar hilfreiche Tipps für sich daraus ziehen. Denn es gibt kein Geheimnis, um über Nacht reich zu werden. Es ist ein Prozess, der mehrere Jahre dauert und viel Selbstdisziplin erfordert. Das ist eigentlich die zentrale Aussage des Buches.
Fazit: Kann gelesen werden.

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