Buch: Märchen aus Afrika

Oh, ich liebe solche Sammlungen einfach.
Märchen, Sagen, Mythen, Fabeln, Legenden – immer her damit, aus allen Ecken der Welt, aus allen Zeiten. Ich liebe solche Geschichten.
Hier nun haben wir also eine Sammlung von Märchen und Sagen aus Afrika. Dieser gewaltige Kontinent wird auch als die „Wiege der Menschheit“ bezeichnet. Das allein lässt schon erahnen, welch riesiger kultureller Reichtum sich seit Jahrtausenden hier angesammelt hat. Ursprünglich mündlich überliefert, wurde der reiche Sagen- und Märchenschatz von Missionaren und Forschern im ausgehenden 19. Jahrhundert aufgezeichnet. Zusammengefasst und systematisiert vom Pionier und ersten Inhaber des Lehrstuhls für Afrikanistik in Deutschland, Carl Meinhof, entfaltet sich in über 80 bezaubernden Geschichten das ganze bunte Panorama des afrikanischen Kontinents, vom heutigen Äthiopien bis nach Mali, vom Niger bis zur Elfenbeinküste.
Carl Meinhof hat sein Werk Afrikanische Märchen 1917 veröffentlicht und dieses ist jetzt als Märchen aus Afrika neu erschienen, wobei es „unter Wahrung sprachlich-stilistischer Eigenheiten auf neue Rechtschreibung umgestellt“ wurde. Wir haben also im Grunde das Werk vor uns, das vor über hundert Jahren verfasst worden ist, nur eben mit angepasster Orthografie und Interpunktion. Das soll aber die Qualität dieses Buches in keiner Form schmälern, ganz im Gegenteil, ich finde diesen klassischen Sprachstil für Märchen sogar viel passender.
Afrika ist natürlich ein großer Kontinent mit vielen Ländern, die Gruppierung der Märchen folgt daher größeren Maßstäben: Suaheli, Ostafrikanische Bantu, Südostafrika, Südwestafrika, Westafrikanische Bantu, Westafrikanische Sudanesen, Westafrikanische Hamiten, Nordostafrika und Ostafrikanische Hamiten. Aber ganz ehrlich, diese Einteilung hätte es nicht gebraucht. Ich verstehe, dass die Transparenz notwendig ist, zu sagen, woher ein Märchen stammt, aber inhaltlich sehe ich keine wirklichen Unterschiede, außer dem Unterschied zwischen jenen Regionen, in denen es einen muslimischen Einfluss gibt und jenen, in welchen nicht. Aber auch das sieht man nur in vereinzelten Märchen.
Der Hauptgrund, warum mir solche Geschichten eigentlich immer gut gefallen, ist, dass diese meist sehr kreativ und individuell sind, untypisch für einen modernen Leser und gerade deshalb so spannend. In diesem Sinne enttäuscht die vorliegende Sammlung nicht.
Bei mir liegt Märchen aus Afrika jedenfalls momentan als Nachttischlektüre bereit.
Fazit: Empfehlenswert.

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