Tolles JRPG!
Nach 6 Monaten und ca. 130 Spielstunden habe ich nun den dritten (und letzten?) Teil der Xenoblade Chronicles Reihe abgeschlossen. Eine spannende Geschichte, interessante Charaktere und tolle Kämpfe machen das hier zu einem wirklich großartigen Spiel.
Die Geschichte von Xenoblade Chronicles 3 spielt in Aionios, einer Welt, in der zwei Nationen – Keves und Agnus – in einem endlosen Krieg stehen. Die Soldaten dieser Welt leben nur 10 Jahre („Terms“) und verbringen diese Zeit ausschließlich im Kampf. Sie werden künstlich erschaffen und „sterben“, sobald ihre Zeit abläuft oder sie im Krieg fallen. Noah (Keves) und Mio (Agnus) sind sogenannte Off-Seer, die mit Musik verstorbenen Seelen Frieden schenken. Eines Tages treffen Noahs Team (Noah, Eunie, Lanz) und Mios Team (Mio, Sena, Taion) im Kampf aufeinander – doch sie werden plötzlich von einer dritten, unbekannten Macht angegriffen. Ein geheimnisvoller Mann namens Guernica Vandham rettet sie und aktiviert das Ouroboros-System, wodurch sich die sechs Charaktere paarweise zu mächtigen Ouroboros-Formen fusionieren können. Sie werden dadurch zu Feinden beider Nationen und sind nun gejagte Abweichler.
Die Gruppe erfährt, dass der Krieg von einer mysteriösen Organisation namens Moebius inszeniert wird. Diese besteht aus unsterblichen Wesen, die sich vom Leid und der Lebensenergie der Soldaten ernähren. Die Gruppe reist zur Stadt (Swordmarch), dem letzten Zufluchtsort echter, natürlich geborener Menschen. Dort erfahren sie die Wahrheit.
Als Spieler führen wir nun die Gruppe dieser sechs Helden durch Aionios, um Gefahren zu bewältigen, Quests zu erledigen, die einzelnen Mitglieder von Moebius zu besiegen, Erfahrung zu sammeln und schließlich mit dem Anführer der Bösen direkt um das Origin-System zu kämpfen.
Xenoblade Chronicles 3 ist eine Geschichte über Vergänglichkeit, Identität, den Wert des Lebens und den Mut, sich einer ungewissen Zukunft zu stellen, statt in der Sicherheit des Stillstands zu verharren. Die Geschichte des Spiels ist sehr spannend und gut durchdacht, die Welt selbst ist wunderbar ausgearbeitet und detailverliebt. Es gibt viel zu entdecken, viel zu erleben, es macht einfach Spaß.
Xenoblade Chronicles 3 begeistert durch seine einzigartige Mischung aus emotionaler Erzählweise, tiefgründiger Welt und taktischem Gameplay. Die Geschichte stellt existenzielle Fragen über Leben, Tod und den Sinn von Freiheit und das in einer Welt, in der Menschen nur zehn Jahre leben dürfen und ihr ganzes Dasein dem Krieg gewidmet ist. Dabei geht es nicht nur um epische Schlachten, sondern auch um intime, persönliche Schicksale. Die Charaktere sind glaubwürdig, wachsen über das Spiel hinweg zusammen und entwickeln sich weiter, man fühlt mit ihnen, leidet mit ihnen, hofft mit ihnen. Besonders hervorzuheben ist auch das Kampfsystem: Es läuft in Echtzeit, erlaubt aber taktisches Vorgehen durch das geschickte Kombinieren von Klassen, Spezialfähigkeiten und der mächtigen Ouroboros-Transformation, sowie von Crafting, Ausrüstung und Skills. Durch das flexible Jobsystem lässt sich jeder Charakter individuell anpassen, was das Experimentieren mit Spielstilen spannend macht. Ergänzt wird das Ganze durch eine riesige, wunderschön gestaltete Welt, die zum Erkunden einlädt, viele Nebenquests, versteckte Orte und bewegende kleine Geschichten abseits des Hauptpfads bietet. All das zusammen ergibt ein Rollenspiel, das nicht nur unterhält, sondern wirklich berührt und lange im Gedächtnis bleibt.
Ich habe von der Xenoblade Chronicles Reihe bisher nur den zweiten Teil gespielt, weil der erste ursprünglich nicht für die Switch erhältlich war. Mittlerweile gibt es auch von Xenoblade Chronicles 1 und Xenoblade Chronicles X jeweils eine Definitive Edition, also einen Port auf die Switch. Ich freue mich jetzt schon, die auch dann in den nächsten Jahren zu spielen.
Als ich mir im Sommer 2022 die Switch gekauft hatte, drückte mir ein Freund sofort Xenoblade Chronicles 2 in die Hand, das ich dann direkt durchgespielt habe. Das Spiel hat mir so gut gefallen, dass ich eben auch Xenoblade Chronicles 3 unbedingt spielen wollte und jetzt auch getan habe.
Daher möchte ich hier auch einen kleinen Vergleich zwischen Xenoblade Chronicles 2 & 3 machen: Persönlich hat mir der Plot in XC2 ein bisschen besser gefallen, die Charaktere fand ich hingegen in XC3 interessanter. Auch mechanisch hat mir das Blade-System in XC2 besser gefallen als das Ouroboros-System in XC3. Dagegen bietet XC3 ein flexibles Klassensystem, was interessanter als XC2 ist. XC2 ist verspielter, dialogreicher und braucht etwas, um Fahrt aufzunehmen, während XC3 zwar ruhiger beginnt, aber eine stärkere emotionale Dichte und konstanten Storyfortschritt bietet. Optisch bietet XC2 eine buntere, animehaftere Welt, während XC3 stilistisch schlichter, aber atmosphärisch dichter gestaltet ist. Beide Spiele haben großartige Soundtracks, wobei XC2 eher episch und melodramatisch ist, während XC3 häufig melancholische, ruhige Töne anschlägt.
Beide Spiele stehen komplett für sich alleine. Man muss also keine anderen Spiele vorher gespielt oder irgendwelches Vorwissen haben. Wenn man aber XC1 und XC2 gespielt hat, dann wird man am Ende von XC3 mit coolen Easter Eggs belohnt.
Insgesamt haben mir Xenoblade Chronicles 2 & 3 beide sehr gut gefallen. Viele Fans und Kritiker schätzen die Xenoblade Chronicles Reihe als eine der besten modernen JRPG-Reihen. Sie bietet eine einzigartige Mischung aus einer epischen, emotional tiefgründigen Story, einer riesigen, lebendigen Open World und einem dynamischen, taktischen Echtzeit-Kampfsystem. Wer noch kein Spiel aus dieser Reihe gespielt hat, dem empfehlen ich zuerst XC2 und dann XC3 zu spielen, um eben das Ende von XC3 noch mehr wertzuschätzen. Wer XC2 schon gespielt hat und wem es gefällt, der macht mit XC3 nichts falsch. XC1 und XCX habe ich noch nicht gespielt, kann dazu also keinen Vergleich machen.
Obwohl Xenoblade Chronicles 3 als Abschluss der Reihe angekündigt wurde, haben der Direktor und der Produzent bereits angedeutet, die Serie fortführen zu wollen, aber es gibt noch keine offiziellen Details.
Fazit: Sehr zu empfehlen.

