Film ist halt doch eine Kunst.
Nachdem Netflix die Rechte zu den Werken von Roald Dahl erworben hatte, haben sie Wes Anderson, bekanntermaßen ein großer Fan jenes Autors, die Chance gegeben, vier von dessen Kurzgeschichen zu verfilmen. Die vier unterschiedlich langen Kurzfilme haben gemeinsam eine Laufzeit von insgesamt ca. 90 Minuten, können also auch wie ein Film an einem Abend geschaut werden.
Man muss als Zuschauer Wes Anderson und dessen Stil mögen, der hier noch pointierter und kreativer ist. Man muss sich aber auch bewusst sein, dass die vier Kurzgeschichten für ein modernes Publikum adaptiert wurden. Roald Dahl wurde in jüngster Zeit wegen seiner Darstellung von Frauen und farbigen Personen, sowie für seine Verwendung von diskriminierenden Begriffen kritisiert. Der Verlag Puffin Books hatte die Werke erst kürzlich diesbezüglich bearbeitet und was wir heute kaufen können, sind „saubere“ Bücher. Es gab natürlich große Aufregung, als dies publik wurde und auch Wes Anderson selbst hat sich dagegen ausgesprochen, auf diese Weise am Werk eines bereits verstorbenen Autors herumzubasteln.
Der Regisseur hat für seine Verfilmung hier zu den Originalen gegriffen und die Problemstellen auf eigene Art gelöst, sie nicht gestrichen, sondern anders gerahmt, den Fokus und die Perspektiven verschoben. In dem Sinne ist diese Anthologie ein schönes Beispiel dafür, wie man ältere, problematische Stoffe für ein zeitgenössisches Publikum aufbereiten kann.
Fazit: Empfehlenswert.
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