Gedankensprung: Mein Herz für Anime

Bei meiner cineastischen Weltreise machen wir diesmal in Japan halt. Ein Land, über das es so viel zu berichten gibt, dass meine Zeit nie und nimmer reicht. Für unsere cineastische Weltreise wären in Japan drei Bereiche von Interesse: Spielfilme, Drama-Serien und Anime.
Japanische Drama-Serien sind jedoch im Vergleich zu jenen aus Südkorea einfach nur mies und sollen hier nicht weiter gewürdigt werden. Über Spielfilme wie die Godzilla-Reihe oder die ganzen Samurai-Filme könnte man ebenfalls viele Worte verlieren, aber mich interessiert Anime am meisten. Das ist für mich das cineastische Aushängeschild Japans und darüber möchte ich sprechen.
Natürlich habe ich alle Filme der Ghibli-Studios gesehen (Prinzessin Mononoke ist mein Liebling), doch darf man nicht vergessen, dass die einfach die einzigen international erfolgreichen sind. Es gibt aber noch viel mehr wunderbare Anime-Filme, wie etwas Das Mädchen, das durch die Zeit sprang oder Patema Inverted, die ich allen nur wärmstens empfehlen kann. Der Vorteil eines Films gegenüber einer Serie ist, dass er in zwei Stunden zu Ende ist und man nicht lange gefangen bleibt. Und was manche Anime-Regisseure in diese zwei Stunden zu packen schaffen ist einfach faszinierend. Nur weil nicht „Ghibli“ draufsteht, bedeutet das nicht, dass ein Film schlecht ist. Wie mit jedem Produkt ist es eine 50:50 Chance.
Mehr noch aber als Filme steht „Anime“ für „Serien“. Und solche gibt es wie Sand am Meer, wobei jährlich fast hundert – wenn nicht noch mehr – neue auf den Markt kommen. Hier die Übersicht zu behalten ist unmöglich und wie in Hollywood muss man gut suchen, um die Perlen zu finden.
Ich persönlich habe die Serien am liebsten, die in 13 oder 20 Folgen zu Ende sind. Das ist genug Zeit, um die Charaktere zu entwickeln und eine tolle Geschichte zu erzählen. Fast alle Serien, die länger gehen, werden oft unnötig in die Länge gezogen.
Anime habe ich bereits in meiner Volksschulzeit kennengelernt, als ich mittags nachhause kam und sofort den Fernseher eingeschalten habe. Lupin III, Saint Seiya und Sailormoon waren meine Lieblinge. Jahre Später kamen dann noch Dragon Ball und Conan dazu. Doch erst in meiner Studienzeit habe ich dann erfahren, dass es viel mehr Anime-Serien gibt und für viele Jahre ist dies ein intensives Hobby von mir geworden. Ich hätte beinahe Japanologie studiert, ließ das dann aber bleiben.
Meine absoluten Lieblingsserien sind Samurai Champloo, Gantz, Ghost in the Shell, Death Note, Love Hina, Black Lagoon, Cowboy Bebop, Oh! My Goddess und Gundam Wing. Ich habe auch viel Schrott gesehen, das gebe ich zu, doch da immer wieder eine Perle dabei war, habe ich nicht aufgehört. Diese Lieblingsserien von mir kann ich nur jedem empfehlen.
Doch dann, so vor 3-4 Jahren, habe ich irgendwie aufgehört Anime zu schauen. Nicht ganz! Nur deutlich zurückgeschraubt. Jedes Jahr erstelle ich zwar eine Liste mit neuen Anime-Serien, die mich interessieren, doch ob ich die wirklich irgendwann schauen werde? In den letzten Monaten habe ich ein paar Serien der Liste angefangen, doch keine konnte mich fesseln.
In meiner aktiven Anime-Zeit habe ich auch ein paar lange Serien begonnen, von denen ich auch heute noch jede Woche die neueste Folge schaue: One Piece, Naruto und Fairy Tail. Von diesen drei hat mich Naruto lange Zeit sehr gelangweilt, weil in der Story einfach nichts weiterging, doch nun sind sie im tollen Endkampf und ich denke (hoffe), dass die Serie bald zu Ende sein wird. One Piece hingegen ist so konzipiert, dass es noch weitere hundert Jahre gehen könnte. Ob ich so lange treu sein werde, kann ich nicht versprechen, vor allem wenn sie nicht aufhören, die Episoden unangenehm in die Länge zu strecken, damit ja so wenig wie möglich passiert.
In diesem Sommer wurden zwei Serien aus meiner Kindheit – Dragon Ball und Saint Seiya – Fortsetzungen geschenkt, nämlich Dragon Ball Super und Saint Seiya – Soul of Gold. Während Dragon Ball Super einfach nur mies ist, beinahe die Erinnerungen an meine Kindheit zerstört, bleibt Saint Seiya – Soul of Gold dem Original treu und weckt wunderbare nostalgische Gefühle in mir.
Ich weiß, dass viele sofort vor Anime zurückschrecken, weil sie denken, dass Gezeichnetes nicht gut sein kann, doch das ist eine falsche, eingeschränkte sichtweise. Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch mindestens eine Anime-Serie finden wird, die ihm gefällt, wenn er danach sucht. Denn es gibt so viele und jede ist im Zeichenstil, im Plot, im Humor und im Genre absolut unterschiedlich.

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