Spiel: Orkensturm (Ulisses Spiele)

Von Andrea Chiarvesio (ca. 90 Min.; 3-8 Spieler).
„Schuster, bleib bei deinen Leisten“, ist hier wohl angebracht.
Nur weil jemand die Kapazitäten hat, ein Spiel zu entwickeln, heißt das nicht, dass er das auch unbedingt tun muss. Wie eben hier.
Zunächst sei erwähnt, dass der Titel gar nichts mit dem Spiel zu tun hat, denn es gibt keine Orks! Das Spiel handelt von Intrigen in einer Stadt. Hä? Nun gut, es ist ein DSA-Spiel und ist nun mal zeitlich im „Orkensturm“ angesiedelt. DSA-Fans werden das also ohne Diskussion akzeptieren, aber der Rest? Ich etwa finde die Namensgebung lächerlich irreführend.
Wenn das Spiel also für DSA-Fans gedacht ist, wird der Charme Aventuriens ausgestrahlt? Leider Nein. Ob das Spiel in Gareth, im mittelalterlichen Tokyo oder im antiken Athen angesiedelt ist, macht überhaupt keinen Unterschied.
Dafür ist das Regelwerk DSA-typisch: lang, unübersichtlich und unnötig kompliziert.
Orkensturm ist, wenn man es einmal verstanden hat, ein komplexes Strategiespiel. Aufgrund des draufgeklatschten Themas bleibt es jedoch nicht mehr als eine abstrakte Farben-Verschiebung. Dazu kommt noch der immense Glücksfaktor bei den unbalancierten Karten.
Fazit: Sorry, aber dieses Spiel kann ich absolut nicht empfehlen.

Nachtrag: Wie spielt man Orkensturm eigentlich?
In der Stadt gibt es zwei Gruppen, die um die Vorherrschaft streiten. Als Spieler entscheiden wir uns, welche Gruppe wir unterstützen wollen. Diese Entscheidung kann sich im Laufe des Spiels immer wieder ändern. Wir haben also ein Semikooperatives Spiel. Eine der beiden Gruppen unterstützen wir, indem wir mit den Karten verschiedene Einflussmarker bewegen.

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2 Antworten zu Spiel: Orkensturm (Ulisses Spiele)

  1. Rukus schreibt:

    Als alter DSA-Spieler verstehe ich den „ingame-historischen“ Grund für die Namensgebung, aber ich finde es auch etwas albern, denn genau genommen hätte man das Spiel dann „Answin-Krise“ nennen müssen – lässt sich aber nicht so gut vermarkten.

    Für „normale“ Spieler, die mit DSA nix zu tun haben, ist das etwas ungünstig, weil „Richard I“ womöglich nicht auf Deutsch erscheinen wird, weil es das ja umgeflaggt nun schon gibt, und DSA-Spieler bekommen noch immer nicht das DSA-Brettspiel, das sie eigentlich verdienen. Zum Glück gibt es mehr als genug Alternativen. 😉

  2. Pingback: Gedankensprung: Plagiate bei Brettspielen | Meine Kritiken

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