Spannendes Spiel mit zu vielen Karten.
Von Jacob Fryxelius (ca. 90 Min.; 1-5 Spieler)
In meiner Spielergruppe konnte wir den Hype um dieses Spiel leider nicht ganz nachvollziehen. Ja, es ist ein Spiel mit Liebe zum Detail, einer hohen Produktionsqualität und schöner Optik. Es entpuppt sich auch als überraschend einfach mit dennoch viel Tiefgang. Das Thema ist sehr faszinierend bemüht realistisch umgesetzt, was eigens gelobt werden muss. Aber es hat zwei große Probleme: Die Karten und die Interaktion. Letzteres ist nämlich kaum vorhanden, jeder spielt vor sich hin, man kann es sogar Solo spielen.
Was aber bemängle ich nun bei den Karten? Die Spieler durchlaufen in jeder Runde folgende Phasen: Startspielerwechsel, Forschung, Aktionen und Produktion. Doch alles, was ein Spieler machen kann, basiert auf den Karten, die man zufällig (!) erhält. Und das ist unschön, man fühlt sich nämlich vom Spiel gespielt, nicht umgekehrt. Man überlegt sich nicht zu Beginn eine große Strategie, sondern schaut einfach, welche Karten man gerade erfüllen kann. Und da kommt schon das nächste Problem: Vielleicht bekomme ich Karten, die schlecht zu meinem Konzern passen oder die in dieser Spielphase nicht gespielt werden dürfen. Zu oft kommt ein Frustfaktor auf, weil man einfach die falschen Karten hat. Das bedeutet nämlich auch, dass sich meine Entscheidungsfreiheit noch weiter beschränkt, nämlich auf die wenigen Karten, die möglich wären.
Natürlich, wenn man das ganze Spiel als atmosphärische Simulation betrachtet und man sich bereitwillig treiben lässt, kann man schon ein schönes Erlebnis haben. Denn das Spiel ist ja grundsätzlich nicht schlecht, das belegen die zahlreichen Fans. Die 208 Karten garantieren auch einen Wiederspielwert, weil nie alle Karten kommen und es dadurch immer etwas Neues zu entdecken gibt. Wer aber auf Entscheidungs-Dilemmata und rauchende Köpfe gehofft hat, der wird hier enttäuscht werden.
Fazit: Kein schlechtes Spiel, aber ich kann ihm keine hohe Bewertung geben.
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