Gedankensprung: Buchverfilmungen

Warum sind Buchverfilmungen immer schlecht?
Die Frage sollte eher lauten, warum sie immer eine Enttäuschung sind, denn schlecht sind die meisten nicht. Das Problem ist halt, und da schließe ich mich mit ein, dass man sehr oft die Begriffe „enttäuschend“ und „schlecht“ synonym verwendet. Oft gefallen mir Filme und erst im Nachhinein komme ich drauf, dass es eine Buchverfilmung war, was nicht selten der Fall ist, denn die meisten Filme basieren auf Büchern. Wir sprechen halt nur dann von einer Buchverfilmung, wenn wir das Buch gelesen haben. Und das ist die Crux an der Sache: Wenn ich ein Buch lese, habe ich bestimmte Bilder und Töne im Kopf, bestimmte Vorstellungen und Ideen. Dann kommt der Film mit diesen Schauspielern, die so gar nicht in mein Konzept passen, und einem Regisseur, der den Fokus auf andere Dinge legt und ganze Szenen weglässt. Kaum ein Film entspricht dem, was man beim Lesen in seinem Kopf erschaffen hat und daher rührt die Enttäuschung. Andersrum ist es aber genauso. Wenn ich ein Buch nach dem Film lese, quetsche ich die Bilder und Töne der Leinwand zwischen die Zeilen, was dann oft zu Konflikten führt. Oder das Buch hat einfach nicht den Tonfall, den der Regisseur gewählt hat, was dann auch in einer Enttäuschung endet.
Wenn man ein Buch nicht gelesen hat, dann kann man getrost den Film schauen, denn Buchverfilmungen sind nur selten schlecht. Wenn man das Buch hingegen gelesen hat, sollte man einen Film nicht schauen, denn Buchverfilmungen sind oft eine Enttäuschung.

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