Die größte Enttäuschung seit ich Gesellschaftsspiele spiele.
Von Forrest-Pruzan Creative, Kami Mandell und Andrew Wolf (ca. 30-60 Min.; 1-4 Spieler)
Enttäuschung ist immer mit Erwartung verbunden. Und je weiter auseinander diese sind, desto schlimmer wird es halt. Doch was ich so mitbekommen habe, bin ich nicht der einzige, der diese brutale Diskrepanz hier erlebt hat. Daher möchte ich das gerne hier Schritt für Schritt aufschlüsseln.
Ich bin ein großer Harry Potter Fan und als solcher habe ich mir ein entsprechendes Spiel erwartet, denn das ist es, was man überall liest und hört: Harry Potter in a Box. Aber dass der Verlag jetzt das gleiche Spiel für Marvel veröffentlicht hat und dabei lediglich die Bilder auf den Karten ausgetauscht hat, sagt eigentlich schon alles.
Im Spiel gibt es sieben Schachteln und ich dachte, jede davon entspricht einem der sieben Bücher. Aber falsch gedacht! Schachtel 1 Stein der Weisen oder Bergtroll? Nein! Schachtel 4 Zaubererturnier? Nein!
Was also ist das hier? Es ist ein Deckbau-Spiel. Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Charakters, kauft am Markt Karten um stärker zu werden und kämpft dann gegen die Bösewichte. Sind alle besiegt, habt ihr ein Abenteuer gewonnen. Haben die Bösewichte aber eine gewisse Anzahl an Orten erobert, habt ihr verloren. Mit jeder Schachtel kommen neue Bösewichte und neue Karten für den Markt dazu, es wird also immer mehr und länger, also schwerer. Es ist auch nicht so, dass Bösewichte, die es ab einem Buch nicht mehr gibt, rausgenommen werden, nein, denn dieses Spiel folgt dem Plot der Bücher in keinster Weise. Man könnte auch einfach alle Schachteln ausschütten und zusammenmischen und direkt Abenteuer 7 bewältigen, weil ja keine Geschichte erzählt wird, keinem Plot gefolgt wird und somit die gesamte Progression sinnlos ist.
Außerdem sind die ersten Abenteuer so extrem einfach, dass es schon langweilig wird. Erst Abenteuer 7 mit dem gesamten Material ist ein ordentliches Spiel, das ich durchaus gerne auf den Tisch bringe. Warum also diese unnötig komplizierte und teure Produktion? Es gibt überhaupt keinen Grund dafür. Nein, ich finde das Spiel aus diesem Grund komplett überteuert und fühle mich sogar betrogen.
Aber da endet das Ganze noch gar nicht! Ich dachte, wir wählen einen Charakter in Abenteuer 1 aus, lernen Zaubersprüche und werden mit jedem Abenteuer besser, also eine Charakterentwicklung über mehrere Spiele hinweg. Doch falsch gedacht! Jedes Abenteuer startet von Null und somit könntest du eigentlich in jedem Abenteuer einen anderen Charakter spielen, weil es komplett egal ist. Und in der Spielregel steht dazu sogar: „Ihr habt übern Sommer all eure Zaubersprüche vergessen. Ihr müsst halt besser lernen.“ Was?! Als ich diesen idiotischen Satz gelesen habe, hätte ich das Spiel am liebsten aus dem Fenster geworfen.
Nun, es gibt aber auch Positives. Wie bereits gesagt ist das letzte Abenteuer durchaus ein interessantes Spiel. Dazu kommt auch noch, dass die Karten sehr schön gestaltet sind und wenn man ein Harry Potter Fan ist, wird man eine große Freude damit haben. Und das ist es auch, was ich empfehle: Direkt zu Abenteuer 7 springen. Aber wenn man kein großer Harry Potter Fan ist, sollte man auf ein anderes Deckbauspiel ausweichen, denn das hier ist weder besonders, noch irgendwie originell oder innovativ.
Fazit: Nur bedingt zu empfehlen wenn man keine Geldsorgen hat.
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