Der Frühling war nun das komplette Gegenteil vom Winter. Während ich dort so wenig geschaut habe, dass ich gemütlich eine ältere Serie aufholen konnte, war es diesmal so viel, dass ich regelrecht gestresst wurde. In Zukunft muss ich einfach wieder viel mehr liegen lassen.
Aber um konkret zu werden: Normalerweise schaue ich ca. 9 Serien pro Staffel, im Winter waren es 6 und diesmal 14 (!), also über doppelt so viele. Nein, das darf nicht zur Gewohnheit werden. Dennoch möchte ich alles präsentieren, was ich hier nun geschaut habe.
Beginnen wir wie immer mit meinem Favoriten, der diesmal Vivy: Fluorite Eye’s Song war. Ein Computerprogramm wird in die Vergangenheit geschickt, um dort einen Roboter zu übernehmen, der dann 100 Jahre Zeit hat, wichtige Ereignisse zu verändern, um eine Roboter-Apokalypse zu verhindern. Sehr spannend, großartig animiert, fantastische Kämpfe, philosophische und moralische Dilemmata, einfach das komplette Paket mit einem ordentlichen Abschluss.
Fumetsu no Anata e ist ein ruhiges Anime, sehr schön gezeichnet, in welchem ein außerirdischer Formwandler über die Erde streift und die unterschiedlichen menschlichen Emotionen kennenlernen möchte. Auf eine emotionale Achterbahnfahrt muss man sich gefasst machen, wenn man sich hierauf einlässt, aber es zahlt sich absolut aus. Läuft im Sommer direkt weiter und ich werde natürlich dran bleiben.
Yuukoku no Moriarty 2nd Season war eine absolut positive Überraschung für mich. Die erste Staffel hat mir gut gefallen, war aber nicht besonders empfehlenswert, doch die zweite jetzt ist einfach nur fantastisch. Eine Neuinterpretation von Moriartys Charakter und Sherlock Holmes spielt jetzt auch eine wichtige Rolle, sogar der allererste James Bond taucht auf. Spannend, interessant, optisch schön, mit einem großartigen Abschluss.
Shadows House ist ein sehr spezielles Anime, eine absolut untypische Geschichte und gerade deshalb so toll. Wunderbar kreativ, detailreich, mit interessanten Charakteren. Schattenwesen, die wie alte englische Adelige leben, haben menschliche Diener. Die gesamte Serie spielt in der geheimnisvollen Villa, die von dem mysteriösen Großvater kontrolliert wird. Die erzählte Geschichte ist abgeschlossen, kann also getrost geschaut werden, es gibt jedoch genug Möglichkeiten für eine Fortsetzung.
Über Boku no Hero Academia 5th Season muss man eigentlich nicht viel sagen. Wer die ersten vier Staffeln mochte, wird auch hier jetzt schauen. Geht im Sommer direkt weiter und ich bleibe natürlich dran.
Mashiro no Oto ist ein schönes Musikanime, in welchem die Welt des Shamisen, ein spezielles japanische Musikinstrument, gezeigt wird, mit natürlich einer ordentlichen Portion Familiendrama. Die erste Episode war fantastisch und ich hatte schon große Hoffnungen, doch schon in der zweiten Episode fällt die Serie zurück auf einen 0-8-15-Oberschulplot mit einem Schulturnier am Ende. Ich habe aber dennoch zu Ende geschaut, weil die Musik einfach so fantastisch ist.
Zombieland Saga: Revenge ist die zweite Staffel der Zombie-Idol-Serie. Eine gelungene Kombination aus tollem Humor und schöner Musik. Hat mir weiterhin sehr gut gefallen. Diesmal gibt es auch einige Antworten, doch noch keinen Abschluss. Eine dritte Staffel wird wohl folgen.
Super Cup ist ein weiteres ruhiges Anime über zwei Mädchen, die sich Super Cup Motorräder kaufen und damit die Gegend erkunden. Sehr gemächlich, aber wunderbar herzerwärmend mit einem schönen Schluss.
Für Connaisseure des Japanischen war Seijo no Maryoku wa Bannou Desu ein Fest. Dieses an sich nicht besonders spannende Isekai-Anime konnte mit einer kompletten Liste berühmter Sprecher aufwarten, von den Hauptcharakteren bis hin zum kleinsten Nebencharakter. Meistens werden die bekannten und somit teuren Sprecher nur für zentrale Charaktere angeheuert, aber hier hat die Produktionsfirma sich etwas gegönnt und voll in die Sprecher investiert. Der Plot selbst beginnt sehr spannend mit einem Rätsel, das dann aber in der Mitte unspektakulär aufgelöst wird und danach plätschert die Handlung irgendwie dahin. Aber die meisten schauen das hier ohnehin nur wegen der süßen Romanze. Auch hier gibt es einen zufriedenstellenden Abschluss mit genug Möglichkeiten für eine Fortsetzung.
Tensura Nikki: Tensei shitara Slime Datta Ken ist ein sehr spezielles Konzept. Die zweite Staffel der Serie Tensei shitara Slime Datta Ken wurde nämlich geteilt. Die erste Hälfte davon kam im Winter, die zweite folgt im Sommer. Und zwischen diesen beiden Hälften hat man das hier reingeschoben, einfach eine Sammlung von Sketchen aus dem Alltag der Hauptcharaktere. Was zunächst sehr seltsam klingt, entpuppt sich dann aber als extrem unterhaltsam, sehr lustig und für Fans der Hauptserie absolut zu empfehlen.
Record of Ragnarok ist ein direct-to-Netflix-Anime. Solche gefallen mir eigentlich nicht, aber das hier ist die absolute Ausnahme. Diese Serie basiert auf dem gleichnamigen Manga, das ich auch lese. Normalerweise schaue ich keine Animes zu Mangas, die ich lese, aber das hier ist die absolute Ausnahme. Das Manga gefällt mir nämlich so gut, dass ich der Serie unbedingt eine Chance geben wollte und wow, die ist so gut gemacht, dass ich gleich die gesamte erste Staffel gebingt habe. Inhalt: Bevor die Götter die Menschheit auslöschen, geben sie ihr eine letzte Chance, um sich des Überlebens würdig zu erweisen. Mögen die Ragnarök-Kämpfe beginnen.
Yakunara Mug Cup mo ist weiteres ruhiges Anime um eine Gruppe von Oberschülerinnen in einer Kleinstadt, die lernen, Keramik herzustellen und dabei ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Auch hier gibt es einen zufriedenstellenden Abschluss mit genug Möglichkeiten für eine Fortsetzung.
86 ist eine postapokalyptische Neuinterpretation von Remarques Im Westen nichts Neues, bis zum Ende sehr spannend und optisch großartig, jedoch mit einem total verhunzten Schluss, weshalb die Moral des Buches komplett verloren geht. Die letzten zwei Episoden hätte man einfach weglassen sollen, dann hätte die Serie funktioniert. Doch so ist das einfach ein Blödsinn und im Herbst wird eine zweite Staffel kommen, doch sicherlich ohne mich.
Nomad: Megalo Box 2 war sicher die größte Enttäuschung dieser Season, wenn nicht der letzten Jahre. Die erste Staffel rund um diesen futuristischen Boxsport war einfach fantastisch, aber was hier jetzt abgeliefert wurde, ist einfach nur Schrott. Die erste Staffel war ja eh wunderbar abgeschlossen, niemand braucht da eine Fortsetzung, aber die Geldgier der Studios hat wieder zugeschlagen und dann kommt halt so etwas raus. Zum Vergessen!
Speziell nennen möchte ich noch als Anime Nummer 15 des Frühlings Jouran: The Princess of Snow and Blood. Diese sehr spannende Steam Punk Samurai-Serie ist eigentlich nach 4 Episoden perfekt abgeschlossen. Insgesamt hat die Serie zwar 12 Episoden, aber der Rest ist dämlicher unnützer Epilog. Ich selbst bin bei Episode 7 ausgestiegen, kann aber die ersten 4 Episoden als in sich geschlossene Geschichte absolut empfehlen.
Edens Zero, Black Clover, Boruto und One Piece lese ich ja, habe die Serien also nicht geschaut.
Odd Taxi möchte ich auch gerne eigens hervorheben, denn diese Serie habe ich zwar nicht geschaut, aber sie wurde mir von mehreren Seiten empfohlen und von nicht wenigen als Top Anime of the Season genannt. Nun, vielleicht komme ich ja dazu, das mal nachzuholen.
Ausblick auf den Sommer 2021:
Da ich eh weniger Animes schauen will, trifft es sich gut, dass nur so wenig interessantes ansteht, nämlich Tensei shitara Slime Datta Ken 2nd Season Part 2, Kobayashi-san Chi no Maid Dragon S und Shiroi Suna no Aquatope.
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