Kein Meisterwerk, aber all den Hass hat diese Serie sicher nicht verdient.
Die Ringe der Macht war schon von Anfang an im Zentrum zweier Stürme. Auf der einen Seite all jene, die das Casting kritisierten (schwarze Schauspieler, Galadriel wird schlecht gespielt, Elrond ist hässlich); auf der anderen Seite die „Experten“, die die Bücher in- und auswendig kennen und jedes Detail bekritteln. Wenn man sich dann die ersten Episoden anschaut, versteht man auch, dass beide Gruppen durchaus einige legitime Argumente haben. Der perfekte Sturm an Negativität also. Aber wenn das alles ist, was man bemängelt, kann die Serie an sich ja gar nicht so schlecht sein.
Während der ersten Episode habe ich auch noch häufig den Kopf geschüttelt, mich dann aber schließlich an die störenden Details gewöhnt. Ich habe dann auch noch direkt die zweite und dritte Episode geschaut, aber irgendwie konnte mich die Serie nicht recht fesseln. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich die vierte, fünfte und sechste Episode nicht direkt am Tag der jeweiligen Erscheinung geschaut habe, sondern irgendwann danach. Die sechste Episode sogar erst am Tag des Serienfinales. Aber diese Episode hat mir dann so gut gefallen, dass ich die letzten beiden Folgen direkt im Anschluss auch noch geschaut habe. Also in meinen Augen hat die Serie ein sehr starkes letztes Drittel und hoffentlich macht sie in der zweiten Staffel direkt so weiter.
Nachdem ich jetzt also die Staffel zu Ende geschaut habe, habe ich sofort bemerkt, dass die meisten negativen Kritiken sich auf die ersten Episoden beziehen und darauf basierend die gesamte Serie schlecht gemacht wurde. Es ist durchaus legitim nach ein paar Episoden zu sagen, dass es einem nicht gefällt und nicht weiterzuschauen. Aber wenn man schon den Anspruch stellt, eine ganze Serie zu kritisieren, sollte man sie auch komplett angeschaut haben. Genau diesen Umstand habe ich schon bei vielen anderen Serien bemerkt, bei denen es bereits im Vorfeld Negativität hagelte und dann die erste Episode als pars pro toto verwendet wurde, um alles schlecht zu machen. Die Schattenseiten des Internets eben.
Die Ringe der Macht hat meiner Meinung nach das gleiche Problem wie viele andere ambitionierte Projekte auch: Es steht ein Plot, der auf x Staffeln mit x Episoden zu je x Minuten aufgeteilt werden muss und es ist klar, welche Szene am Ende jeder Staffel erreicht werden muss. Das Problem ist nun, dass die Lücken in diesem Rahmen gefüllt werden müssen und da tun sich Schreiber und Regisseure immer schwer, was immer wieder zu langatmigen Szenen und Lückenfüllern führt, mit vereinzelt einigen tollen Momenten dazwischen. Und so haben sich auch die ersten fünf Episoden von Die Ringe der Macht angefühlt, bis es dann in den letzten drei Episoden ordentlich zur Sache ging und richtig spannend wurde.
Die Serie hat viel Potenzial und das Staffelende lässt Grund zur Hoffnung. Über Optik und Soundtrack gibt es auch nichts zu bemängeln und die Szenen, in denen man die neuseeländische Landschaft sieht, sind natürlich eine Augenweide.
Fazit: Kann geschaut werden.
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Die Serie hat viel Potenzial… da stimme ich zu. Es lässt sich eine Menge herausholen.
Schwarze Elben, Haarfüße und Zwerge stören mich auch ein wenig. Das ist nicht die Welt, welche Tolkien entworfen hat. Dieses ganze Herumgegendere etc. macht viele Sachen kaputt.
Was wird dann am Ende – als Übergang zum Hobbit / Herr der Ringe – erklärt, da es in den Hauptwerken keine Schwarzen gibt. Sind die ausgestorben oder sind das dann die neuen Orcs und Uruks?