Obwohl ich weniger schauen wollte, sind es am Ende doch wieder 9 Serien wie im Sommer geworden. Obwohl es mir eigentlich schon zu viel war, habe ich es dennoch durchgezogen, denn jede dieser Serien hatte ihre Meriten.
Mein Liebling in dieser Staffel war Akudama Drive, eine tolle Cyperpunk-Serie, in welcher eine junge unschuldige Frau für eine augmentierte Kriminelle gehalten wird und dann gezwungen wird, an einem raffinierten Diebstahl teilzunehmen, mit ungeahnten Konsequenzen. Schöne Optik, tolle Kämpfe, interessante Charaktere und ein spannender Plot haben diese Serie zu einem Pflichttermin jede Woche gemacht. Speziell aber ist die fantastische finale Episode hervorzuheben, in welche scheinbar so viel Budget gesteckt wurde, wie normalerweise in eine gesamte Staffel. Das hat sich voll ausgezahlt. Der Plot ist abgeschlossen, somit ist das hier eine gelungene Miniserie.
Enen no Shouboutai: Ni no Shou, das direkt vom Sommer weiterläuft, hätte auch auf Platz 1 stehen können, wenn sie nicht am Ende das extra in die Länge gezogen und mit Fillern gefüllt hätte, um eine dritte Staffel zu bekommen.
Jujutsu Kaisen (TV) begann fantastisch und hätte eigentlich die Sensation des Jahres werden können, wenn der Plot (Exorzisten jagen Dämonen) in der Mitte nicht so komische Abwege genommen hätte. Dennoch großartige Optik, tolle Kämpfe und interessante Charaktere. Geht im Winter direkt weiter. Schauen wir mal, ob es wieder besser wird. Die letzte Episode zumindest war vielversprechend.
Magatsu Wahrheit: Zuerst ist genau das Gegenteil, es begann mau und wurde immer besser, richtig spannend. Während man am Anfang nämlich denkt, es geht einfach um zwei Charaktere auf den gegenüberliegenden Seiten des Gesetzes in einer Fantasy-Welt, entpuppt sich die Serie als Thriller rund um eine Verschwörung mit Experimenten an Menschen. Doch leider endet die Serie in einem Cliffhanger und wenn man wissen will, wie es weitergeht, muss man das entsprechende Computerspiel spielen. Die Serie hat mir dennoch gut gefallen.
Ikebukuro West Gate Park hat mir deshalb so gut gefallen, weil es Szenen aus dem realen Japan zeigt, also wirklich die sozialen und politischen Probleme, kein schöngewaschenes Anime-Japan. In einer Episode geht es etwa um die brutalen Arbeitsbedingungen chinesischer Migranten, in einer anderen um die Probleme alleinerziehender Mütter, die einfach alleingelassen und sozial geächtet werden. Es ist einfach sehr interessant, diese Welt auch einmal kennenzulernen und sich bewusst zu machen. Die Serie ist zufriedenstellend abgeschlossen.
Auch Majo no Tabitabi präsentiert uns jede Episode eine einzigartige Geschichte, hier jedoch in einer Fantasy-Welt mit Hexen. Das Tolle an dieser Serie ist, wie kreativ diese Geschichten sind, wie einzigartig und untypisch. Man muss sich aber auf eine emotionale Achterbahnfahrt gefasst machen, denn eine Episode mag noch Happy-heile-Welt sind, die nächste ist dann schon düster und abgrundtief deprimierend. Die Serie ist abgeschlossen.
Dungeon ni Deai wo Motomeru no wa war die vielleicht größte Überraschung jetzt im Winter. Die erste Staffel hat mir echt gut gefallen, aber die zweite war eine Katastrophe. Daher war ich nicht darauf vorbereitet, dass jetzt die dritte Staffel so gut ist. Ja, richtig toll anzuschauen und retrospektiv betrachtet, könnte man die zweite Staffel tatsächlich einfach überspringen. Das Ende ist durchaus gelungen und ich freue mich schon auf die vierte Staffel.
In Yuukoku no Moriarty steht Professor James Moriarty im Mittelpunkt, bekannt aus den Büchern von Sir Arthur Conan Doyle. Man lernt, dass er eigentlich gar nicht böse ist und warum er letzendlich diese Verbrechen verübt. Als dann in der Mitte der Serie Sherlock Holmes als Gegenspieler auftaucht, wird es richtig spannend. Die Serie macht jetzt eine kleine Pause und läuft dann im Frühling weiter.
Hanyou no Yashahime: Sengoku Otogizoushi war wohl die größte Enttäuschung. Hier geht es um die Kinder von Inuyasha aus der gleichnamigen, berühmten Anime-Serie, aber sie konnte zu keinem Zeitpunkt fesseln. Warum ich doch hängengeblieben bin, ist das Rätsel, was mit Inuyasha passiert ist. Die Serie läuft im Winter direkt weiter und ich werde wohl dabei bleiben.
Und wie bekannt lese ich auch weiterhin die Mangas zu den Serien One Piece, Boruto und Black Clover, schaue diese Animes also nicht, bzw. nur sehr sporadisch.
Neben diesen aktuellen Serien habe ich auch Zeit gefunden, zwei ältere zu schauen, nämlich Over Drive und die erste Staffel von Blue Exorcist. Over Drive ist ein richtig tolles Sportanime rund ums Fahrradfahren, währed es bei Blue Exorcist um Exorzisten geht, die Dämonen jagen. Meine Anime-Watchlist ist jedoch so lange, dass ich nicht weiß, wann ich dazu komme, die zweite Staffel zu schauen. Mein Großprojekt Gintama pausiert ja leider auch momentan.
Ausblick auf den Winter 2021:
Der Winter bringt zwar viele Serien, aber nur wenige, die mich interessieren. Einerseits kommen einige Serien, von denen ich bereits das Manga lese, andererseits kommen neue Staffeln von Serien, die mir einfach nicht gefallen. Hier also, was von den Vorschauen her mein Interesse geweckt hat: Tensei shitara Slime Datta Ken 2nd Season, Kemono Jihen, Tatoeba Last Dungeon Mae no Mura no Shounen ga Joban no Machi de Kurasu Youna Monogatari und Urasekai Picnic.
Pingback: Gedankensprung: Top Anime 2020 | Meine Kritiken
Pingback: Gedankensprung: Anime-Update Winter ’21 | Meine Kritiken