Tolles Computerspiel für Antike-Fans.
Nachdem ich ja letztens Cyberpunk 2077 auf Stadia gespielt habe, bin ich ein Fan dieser Plattform geworden, weil es einfach super funktioniert, ohne den eigenen Computer tauschen zu müssen. Da es sich damals so ergab, dass ich inmitten meiner Euphorie auch freie Zeit hatte, beschloss ich ein weiteres Spiel auf Stadia zu spielen. Doch weshalb habe ich mich für Immortals Fenyx Rising entschieden? Aus drei Gründen:
1) Es gab damals ein tolles Sonderangebot und Geld sparen ist immer schön.
2) Die Kritiken waren allesamt positiv und es hieß, dies sei der geistige Nachfolger von Breath of the Wild.
3) Die Geschichte spielt in der griechischen Mythologie, was ja mein großes Steckenpferd ist.
An sich wäre das hier ja überhaupt nicht meine Art von Spiel, denn ich brauche Plot, ich folge am liebsten einer spannenden Geschichte. Hier müssen wir halt die vier Götter befreien und dann gemeinsam den Riesen Typhon besiegen. Plot ist da sehr dünn gesät. Und dennoch hat mir das Spiel Spaß gemacht. Der Hauptgrund liegt an der sehr gut recherchierten griechischen Mythologie – ich gehe schwer davon aus, dass hier Historiker als Berater zur Seite standen – und der gelungene Humor.
Es handelt sich hierbei um ein Open World Spiel, das heißt, man kann rumlaufen und machen was man will. Das funktioniert hier super, denn wir befinden uns auf einer abglegenen Insel, die erforscht werden muss. Riesige Tempel und gigantische Statuen begegnen uns ständig auf unserer Reise quer über diese Götterinsel, was absolut fantastisch ist anzuschauen. Wenn man auf eine Bergspitze klettert und herumblickt, dann ist das einfach nur eine Augenweide. Immer wieder begegnen einem Rätsel, die es zu lösen gilt. Dabei hat jedes einen anderen Mythos als Hintergrund, den man dann auch kennenlernt. Und um eben die Insel so massiv mit Rätseln, Sehenswürdigkeiten und anderen Elementen zu füllen, wurde auf jede noch so kleine Geschichte zurückgegriffen, was dann einem Connaisseur wie mir um so mehr Spaß bereitet, wenn man sich dann denkt: „Wow, sogar das ist hier eingebaut!“
Der Humor kommt einerseits aus der Interaktion mit den verschiedenen Göttern, denn deren Eigenarten sind wunderbar herausgearbeitet worden. Andererseits aber auch aus den Gesprächen zwischen Zeus und Prometheus, denn eigentlich ist das ganze Spiel nur eine Geschichte, die der angekettete Titan dem Göttervater erzählt und so hört man immer wieder deren Kommentare, wenn man einen neuen Ort betritt oder etwas geschafft hat.
Die Insel besteht aus sechs Teilen und um die Götter zu befreien, muss man in den ersten vier rumlaufen. Man kann Rätsel, die einem nicht liegen, einfach auslassen und wenn man irgendwann schnell genug ist, an Monstern einfach vorbeilaufen, anstatt sich ständig zu kloppen. Das ist wirklich sehr gut gestaltet. Man kann machen, was man will und was einem nicht gefällt, lässt man einfach aus, nur höchstselten gibt es Pflichtquesten, um die Götter zu befreien.
Das Spiel macht also Spaß, ist lustig, lehrreich und visuell fantastisch. Doch dann kommt der Schluss. Wenn man nämlich die Götter befreit hat, kann man den fünften Inselteil betreten und anschließend den sechsten. Doch diese ziehen sich elendig in die Länge und Humor gibt es kaum noch. Außerdem sind hier nur noch die wenigsten Rätsel optional, das meiste ist Pflicht, was eben dazu führt, dass man hier lange sitzt.
Nun kam da aber noch ein persönliches Problem hinzu. Ich hatte das Spiel ja begonnen, also ich Zeit hatte, doch diese hatte ich dann irgendwann nicht mehr, ich wollte dennoch das Spiel abschließen. Doch genau dann kamen diese beiden letzten Inselteile, die sich wie eine Strapaze anfühlten. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, das einfach abzubrechen und ein andermal fertig zu spielen, doch dann habe ich mich doch durchgekämpft. Und das hat sich ausgezahlt, denn das Ende ist sehr gelungen, man bleibt also wirklich zufrieden zurück.
Personen, die gerne Computerspiele spielen, werden hier sehr gut unterhalten, noch mehr sogar, wenn sie Fans der griechischen Mythologie sind. Personen, die sich für die griechische Mythologie interessieren, aber keine Computerspiele spielen, können hier dennoch zugreifen und halt die einfachste Schwierigkeitsstufe wählen.
Fazit: Sehr zu empfehlen.
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