Serie: American Gods – Staffel 1

Viel versprochen, dann das Herz gebrochen.
Die Idee ist eigentlich richtig cool, dass eben die verschiedenen Immigranten ihre Götter aus der alten Welt nach Amerika gebracht haben und das wortwörtlich. Dort wurden sie jedoch vergessen und leben jetzt deprimiert und isoliert irgendwo. An ihre Stelle sind die neuen Götter getreten, wie z.B. das Internet und das Fernsehen, die nun gegen die alten Götter Krieg führen. Die Serie folgt nun einem Ex-Häftling, der in Odins Dienste tritt, um die alten Götter zu vereinen. Die Serie bietet gewohnte Starz-Qualität. Wem das gefällt, der wird auch hiermit seine helle Freude haben.
Mein Problem liegt jedoch woanders, nämlich in der Tatsache, dass es scheinbar keine indigenen Götter in Amerika gibt. Die alten Götter kommen und die neuen Götter entstehen, aber anscheinend war Amerika vorher ein weißes, unbeschriebenes, gottloses Blatt. Dazu kommt, dass in der Serie dargestellt wird, wie mexikanische Einwanderer Jesus (!!!) mitbringen, während Muslime Anubis (!!!) mitbringen. Warum bringen die Mexikaner nicht irgendeinen Maya- oder Aztekengott mit? Denn Jesus ist ja eigentlich schon mit den ersten Briten ein paar Jahrhunderte vorher gekommen. Ich finde die Idee super, dann jedoch sehr schlecht recherchiert und ausgeführt. Außerdem extrem beleidigend gegenüber den Ureinwohnern Amerikas, aber die sind quotentechnisch eh komplett irrelevant, weshalb man machen kann, was man will.
Ich habe mich dann informiert, wie das in der literarischen Vorlage (Neil Gaiman – American Gods) ist und dort ist der Hauptcharakter, ein Afroamerikaner (!!!), der Repräsentant der amerikanischen Götter. Vielleicht wird das in der Serie ja später noch genauer ausgeführt. Dem aber nicht genug, trifft der Repräsentant am Ende einen Shamanen, der erklärt, dass es in Amerika nie mächtige Götter gab, die es wert gewesen wären, angebetet zu werden („There are creator spirits who found the earth or made it or shit it out, but you think about it: who’s going to worship Coyote? … [W]e never built churches. We didn’t need to.“).
Fazit: Diese Serie ist ein Schmarrn.

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Eine Antwort zu Serie: American Gods – Staffel 1

  1. Michael Kleu schreibt:

    Eine der Schwierigkeiten der Serie ist, dass man das Buch gelesen haben sollte, um alles richtig einordnen zu können, was jetzt natürlich nicht zwingend für die Serie spricht 😉

    Das mit den amerikanischen Göttern verstehst Du falsch, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Es geht hier nicht darum diese zu miskreditieren, eher ganz im Gegenteil. Die anderen Götter sind ja die, die eher zwillichtig daher kommen.

    Mit der Serie war ich nicht so ganz glücklich, aber das Buch ist ziemlich klug und die Story doch ziemlich cool.

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