Mir tut der Hauptdarsteller leid.
Fantasy / Abenteuer mit Alden Ehrenreich von Ron Howard. 135 Min.
Inhalt: Im Mittelpunkt steht der junge Schmuggler Han Solo (Alden Ehrenreich), dessen erstes großes Abenteuer gezeigt wird – vor Star Wars: Episode IV. Solo ist von der Flugakademie geworfen worden, weil er seinen eigenen Kopf hat – eine Eigenschaft, die er auch anschließend nicht verliert. Sein Mentor, der zwielichtige Gangster Tobias Beckett (Woody Harrelson), schickt ihn auf eine wichtige Mission. Begleitet wird Solo unter anderem von seinem neuen, treuen Freund Chewbacca (Joonas Suotamo), von Qi’Ra (Emilia Clarke), die ihn kennt wie kein anderer – und von Lando Calrissian (Donald Glover). Der hängt sehr an seinem Schiff, dem Millennium Falke.
Alden Ehrenreich muss vermutlich der glücklichste Mensch des Planeten gewesen sein, als man ihm mitteilte, dass er Han Solo spielen würde, eine so ikonische Rolle, wie es wohl keine zweite gibt. Deshalb hat er auch während der gesamten Dreharbeiten bis über beide Ohren gegrinst und sich selbst dann noch bemüht, als die Produktion um ihn herum zusammenbrach. Während die anderen Schauspieler bereits renommierte Namen haben, die einen Flop locker wegstecken können, war dies seine Chance, zu den Großen der Branche aufzusteigen. Und am Ende ist so etwas rausgekommen. Manche sagen, dass seine schauspielerische Leistung entscheidend dazu beigetragen hat, aber ich fand ihn nicht so schlecht. Nein, die Probleme lagen woanders.
Der Film war einfach langweilig, da geradlinig und vorhersehbar. Ich habe ihn visuell auch nicht so beeindruckend gefunden wie die anderen neuen Star Wars Filme. Dazu kommt noch der schlecht geschriebene Charakter von Han Solo, der eigentlich ein kriminelles Raubein sein sollte, hier aber doch sympathisch und gut ist, was eben auch zur Vorhersehbarkeit führt. Mehr noch aber hat mich der Charakter von Lando Calrissian enttäuscht.
Am schlimmsten jedoch fand ich die beinahe schon wissenschaftliche Herangehensweise: Ein individueller Roboter kommt immer gut an; Witze müssen penibel genau eingestreut werden; Nostalgie ist wichtig, aber nicht zu viel; Was erwarten sich die Fans, was das neue Publikum. Ich hatte das Gefühl, dass ein Profi-Analyseteam hier ordentlich eingegriffen hat und deshalb wirkt der ganze Film irgendwie aufgesetzt. Der Film ist schon unterhaltsam, keine Frage, aber er bietet mir keinen einzigen erinnerungswürdigen Moment.
Das katastrophale Ende sollte man auch nicht vergessen. Statt den Film so abzuschließen, dass er perfekt in Episode IV übergeht, werden im letzten Moment noch neue Handlungsstränge geöffnet. Denn was macht Darth Maul da plötzlich? Spielt Solo sogar noch vor Episode I? Was soll denn dieser Blödsinn? Ein verwirrendes Ende bei einem mittelmäßigen / schlechten Film ist nur ein weiterer negativer Kritikpunkt.
Fazit: Nur für harte Star Wars fans.
P.S.: Ich weiß, dass Darth Maul in den Star Wars – Animationsserien weiterlebt. Aber dass ein Kinofilm plötzlich aus heiterem Himmel auf diese zurückgreift, finde ich etwas suspekt. Naja, schau ma mal, wie’s weitergeht.
Vielleicht gibt es ja einen Darth Maul Solofilm? Die Bösewichte sollten eh mal mehr Beachtung finden und Darth Maul war schon damals einer der interessanteren Antagonisten.
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