Serie: The Rookie – Staffel 1-4

Warum habe ich das so lange ignoriert?
Diese Polizeiserie war für mich erst beim dritten Anlauf interessant. Da ich eigentlich ein Fan von Nathan Fillion bin (Firefly, Castle), habe ich dieser Serie damals schon bei der Premiere eine Chance gegeben, doch die Pilotfolge konnte mich einfach nicht überzeugen. Jahre später habe ich der Serie auf Empfehlungen von mehreren Seiten hin erneut eine Chance gegeben, doch wieder hat mich die Serie einfach nicht gepackt. Als dann aber dieses Jahr im Frühling plötzlich alle vier Staffeln auf Disney+ auftauchten und ich gerade auf der Suche nach einer Serie war, habe ich da halt wieder eingeschaltet. Und siehe da, plötzlich war ich gefesselt. Das zeigt einfach, wie wichtig es ist, im richtigen Gemütszustand und in der richtigen Atmosphäre eine neue Serie zu probieren.
Jedenfalls geht es in der Serie um John Nolan, einen Mann Mitte 40, der einen Neuanfang wagt und Polizist wird. Gemeinsam mit zwei weiteren Polizeineulingen – beide Anfang 20 – beginnt er in Los Angeles seine Ausbildung. Die Serie steigt dort ein, als die drei die Akademie verlassen und beginnen als Praxiserfahrung mit richtigen Polizisten auf Streife zu fahren. Jede Episode präsentiert also Erlebnisse aus dem Polizeialltag, nur eben zusätzlich aus der Perspektive von Polizeineulingen.
Ich habe jetzt also die ersten vier Staffeln hintereinander angeschaut und kann die fünfte kaum erwarten, die in den USA ja schon fertig ausgestrahlt wurde.
Die ersten beiden Staffeln würde ich fast schon als grandios bezeichnen. Sie sind spannend, lustig und bieten ein Mindestmaß an Drama, um emotional involviert zu werden. Es ist einfach sehr viel Kreativität in die witzigen Szenen geflossen und die Interaktionen zwischen den Neulingen und den Trainingsoffizieren sind auch toll geschrieben.
Dann kam die dritten Staffel, die komplett im Fahrwasser der Black-Lives-Matter-Bewegung und der US-weiten Polizeiproteste schwamm. Der Humor war verschwunden und der gesamte Fokus lag auf auf diesem Thema. Das wäre per se ja nicht schlecht, wenn dann nicht die komplette Kehrtwende in Staffel 4 passiert wäre. Dort wurde das nämlich mit keinem Wort mehr erwähnt, das gesamte Thema der dritten Staffel wurde unter den Teppich gekehrt, als wäre es nie relevant gewesen. Dort gab es dann wieder Handlungen und Dramen, wie in den ersten beiden Staffeln, nur der Humor konnte leider nicht mehr an damals anschließen. Der Wechsel des Tonfalls von der zweiten auf die dritte Staffel war irgendwie natürlich und aufgrund realer Begebenheiten auch nachvollziehbar, aber der Bruch zwischen der dritten und vierten Staffel war einfach nur schlecht gemacht, nicht schön und unbefriedigend. Andererseits spiegelt das auch die US-Gesellschaft wieder: Nach einem Jahr Proteste zurück zum Alten, als hätte es die nie gegeben.
Man merkt das auch an den Quoten: In den ersten beiden Staffeln sind die Zuschauerzahlen kontinuierlich gestiegen, sind aber in der dritten Staffel abgestürzt und in der vierten Staffel noch tiefer gefallen. Die Quoten spiegeln also auch meinen Eindruck von der Serie. In der fünften Staffel sollen die Quoten gegen Ende hin wieder gestiegen sein, also ein weiterer Grund für mich, mich darauf zu freuen.
Wie gesagt, finde ich die ersten beiden Staffeln großartig und habe da die Charaktere ins Herz geschlossen. Auch wenn die Qualität in der dritten leicht und in der vierten Staffel stark nachgelassen hat, wurde die Serie nie schlecht. Jede Episode hat mich unterhalten und die Charaktere sind einfach sympathisch genug, um immer wieder ihren Abenteuern zu folgen.
Fazit: Sehr zu empfehlen.

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