Tolles Spiel, schlechte Produktion.
Von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling (ca. 90 Min.; 1-4 Spieler)
Normalerweise sagt man ja, dass Kickstarter-Spiele eine sehr hohe Produktionsqualität haben, spieltechnisch und mechanisch hingegen nicht sehr gut sind. Hier ist es jedoch andersrum.
Beginnen wir also bei der Produktion, deren Qualität ja der ausschlaggebende Punkt ist, um ein Spiel auf Kickstarter zu unterstützen. Was als erstes ins Auge fällt, sind die grässlichen Farben der Plastikfiguren. Statt rot ist rosa, blau und grün sind sehr bleich. Das erinnert mich an ein billiges Exemplar von Risiko, mit dem wir vor über 20 Jahren gespielt haben und für das wir das Wort „Kakafarben“ erfunden haben. Nun, ich verstehe durchaus, dass man billiges Plastik und billige Farben verwendet und dann so etwas dabei rauskommt, jedoch nicht auf Kickstarter, wo ja die Qualität doppelt unterstrichen wird. Doch wenn man dann schon als Verlag sieht, dass die Figuren solche Farben haben, sollte man zumindest die Farben der Stoffbeutel und an anderen Stellen anpassen, damit es einheitlich wird, doch wieder nein, also gibt es hier jetzt drei verschiedene Rottöne.
Ebenfalls zu kritisieren ist hier die Plastikeinlage zur Unterteiltung des Spielmaterials. Wow, ich habe noch nie so eine schlechte gesehen. Was ja nicht schlimm wäre, wenn der Verlag auf Kickstarter nicht angepriesen hätte, hier extra Geld und Energie zu investieren. Nein, das ist einfach nur Geld- und Ressourcenverschwendung.
Wie gesagt drücke ich bei Produktionsmängeln gerne ein Auge zu, wenn es nicht ein Kickstarter-Spiel wäre, dessen gesamtes Marketing ja darauf ausgerichtet ist.
Nun, kommen wir aber zum Spiel selbst. Wir schlüpfen hier in die Rolle von Hohepriestern und wollen den Einfluss unseres Gottes verbreiten. Es ist also im Grunde ein Mehrheitenspiel. Wer hat mehr Einfluss in welcher Stadt? Der Maharaja kommt jede Runde in eine andere Stadt und nur diese wird dann gewertet. Man muss sich also einerseits auf die aktuelle Stadt konzentrieren, aber gleichzeitig auch voraus planen. Funktionieren tut das Ganze so, dass jeder Spieler zu Rundebeginn sich geheim für zwei Aktionen entscheidet und diese dann, wenn er am Zug ist, durchführt. Statue bauen, Schrein bauen, Geld holen, Weg des Maharaja beeinflussen und viele weitere Aktionen stehen dabei zur Verfügung.
Durch zufällige Sonderplättchen gibt es in jeder Partie unterschiedliche Sonderregeln; durch diverse Wertungsplättchen gibt es in jeder Partie andere Wertungen; durch die zahlreichen Charakterplättchen gibt es auch noch asymmetrische Sonderfunktionen, die aber innerhalb einer Partie getauscht werden können. Also viel Varianz, damit ja jede Partie, wenn auch nur minimal, anders abläuft.
Die Spielerzahl wird mit 1-4 angegeben, doch wirklich spannend ist es nur mit 3-4 Spielern, was eigentlich normal bei Merheitenspielen ist. Je mehr Spieler, desto mehr Konkurrenz, desto spannender.
Für die Solovariante wurde ein eigener Automa entwickelt, der eigentlich sehr gut funktioniert. Ich habe ihn jetzt nur einmal auf der einfachsten Stufe gespielt und da war er schon sehr einfach. Aber dadurch ist er perfekt geeigent, das Spiel einmal kennenzulernen, bevor man es zu einem Spieleabend mitnimmt und anderen erklärt. Aber ich freue mich schon darauf, den Automa auf einer schwierigeren Stufe zu spielen oder sogar einen doppelten Automa.
Fazit: Empfehlenswert.
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