Es ist kein Geheimnis, dass eine gute Geschichte nicht zuletzt von der Qualität des Antagonisten abhängt. Berühmte Bösewichte wären etwa der Joker und Darth Vader. Ich hatte mit denen aber immer so meine Problemchen. Denn allgemein ist es für mich wichtig, dass ich die Beweggründe eines Charakters nachvollziehen kann, und sei es nur die Gier nach Macht und Geld. Manchmal aber, wie eben in den beiden Fällen von Joker und Darth Vader, habe ich nie verstanden, was die eigentlich wollen, was deren Ziel ist. Die machen einfach Böses um des Bösen Willen. Das ist etwas, was mich persönlich sehr stört. Erst mit dem Erscheinen von Star Wars Episode I-III habe ich verstanden, wer die Sith sind, habe ich den Hintergrund von Darth Vader kennengelernt und er ist dadurch für mich ein klar greifbarer Bösewicht geworden. Star Wars gefällt mir zwar immer noch nicht so gut, aber das ist eine andere Diskussion.
Das ist auch mein Problem mit den meisten Horror- und Splatterfilmen: Das Böse ist für mich nicht nachvollziehbar und daher einfach nur nervig. „WARUM MACHT ER DAS?!“, würde ich am liebsten in den Bildschirm brüllen. Das ist zum Beispiel etwas, was sie in den Marvel-Filmen gut gelöst haben. Ich kann mich da an keinen Bösewicht erinnern, dessen Motivation ich nicht verstanden hätte. Die neuesten DC-Film hingegen waren da wirklich eine Katastrophe, wie eben auch der Joker. Ich finde den Film The Dark Knight von Christopher Nolan super und Heath Ledger spielt dort einen fantastischen Joker, keine Frage, aber ich habe nicht verstanden, woher er kommt und warum er all die Dinge macht.
Am besten gefallen mir Geschichten, in denen der Bösewicht so gut ausgearbeitet ist, dass man seine Beweggründe absolut versteht, dass man mit ihm mitfühlen kann und ihn bis zu einem bestimmten Grad sogar unterstützt. Deswegen hat mir auch letztens der zweite Teil von Kingsman viel besser als der erste gefallen, denn Julianne Moore spielt hier einen Bösewicht, dessen Motivation ich verstehe, dessen Plan ich nachvollziehen kann, im Gegensatz zum Vorgänger.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch ein Stilmittel ist, das Böse nicht zu hinterfragen, es nicht zu erklären, sondern einfach darzustellen. Dadurch entsteht ein ganz eigener Horror-Moment, wenn man eben nicht weiß, warum er das tut und dadurch auch nicht wissen kann, was er als nächstes tut. Somit wird auch die Realität ein viel schlimmerer Ort, wenn man sich vorstellt, dass dich jemand ermordet, einfach so, weil ihm danach war.
Aber ich mag das nicht. Mir gefällt das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass das in der Realität passieren kann.
Meine Kritiken
- Follow Meine Kritiken on WordPress.com
-
Auf Instagram: board_game_pictorama
Top Beiträge & Seiten
- Film: The Northman (2022)
- Serie: Inside Job - Staffel 1
- Serien
- Film: Der gute Dinosaurier (2015)
- Schwartz, Richard – Der Kronrat. Das Geheimnis von Askir 6
- Spiel: Umsteigen bitte! (Wiener Linien)
- Film: A Silent Voice - Koe no Katachi (Anime 2016)
- Interview mit James A. Sullivan (Fantasy und Science Fiction Schriftsteller)
- Spiel: Männer (Ravensburger)
- Serie: Siren. Mysterious Mermaids – Staffel 1
Links
-
Aktuelle Beiträge
Neueste Kommentare
Schlagwörter
- 2-Personen-Spiel
- 2-Spieler
- Abenteuer
- Action
- Agenten
- Alexander Pfister
- Aliens
- Animation
- Anime
- Asmodee
- Außerirdische
- Beck
- Beck Wissen
- Brettspiel
- Buch
- C.H.Beck
- China
- CIA
- Comedy
- Comic
- Detektiv
- Drama
- Dwayne Johnson
- Fantasy
- Film
- Filme
- Gedankensprung
- Geschichte
- Horror
- Humor
- Isaac Asimov
- Japan
- Kampfsport
- Kartenspiel
- Kinderspiel
- Komödie
- Kosmos
- Krimi
- Künstliche Intelligenz
- Legespiel
- Liebe
- lustig
- Mars
- Marvel
- Monster
- Mystery
- Netflix
- pegasus
- Pegasus Spiele
- Philosophie
- Polizei
- Raumschiff
- Raumschiffe
- Roboter
- Sachbuch
- Sci-Fi
- Science-Fiction
- Serie
- Serien
- Solospiel
- Space
- Spiel
- Spiele
- Staffel
- Star Trek
- Star Wars
- Strategiespiel
- Superhelden
- The Expanse
- Thriller
- Weltall
- Weltraum
- Worker Placement
- Würfelspiel
- Zukunft
Archiv
Kritiken
Pingback: Serie: Jack Ryan – Staffel 1 | Meine Kritiken