Spiel: Lisboa (Eagle-Gryphon Games)

Was für ein großes und großartiges Spiel.
Von Vital Lacerda (ca. 60-120 Min.; 1-4 Spieler)
Das hier ist kein leichtes Spiel, in beiden Sinnen des Wortes. Es ist aber sehr gut und wurde auch zum Spiel des Jahres in Portugal gekürt, wobei das bei diesem Thema wohl nicht sehr aussagekräftig ist. Jedenfalls wird man von diesem Spiel zunächst einmal erschlagen, nicht zuletzt wegen dem Spielbrett, das so groß ist, wie ich es selten erlebt habe. 60-120 Minuten Spielzeit ist schon korrekt, aber eine weitere Stunde Regelerklärung sollte man beim ersten Mal mindestens draufschlagen. Hat man es aber einmal verstanden und befindet sich im Fluss, läuft das Spiel echt flott, man ist bald voll eingetaucht und dann vergeht die Zeit wie im Flug. Downtime gibt es eigentlich nur dann, wenn ein Spieler von Analyse-Paralyse befallen ist, was aber eigentlich nicht passieren sollte, weil man seine Züge wunderbar vorbereiten kann. Natürlich, Spieler, die erst über ihren eigenen Zug nachdenken, wenn sie selbst dran sind, können das Spiel in die Länge ziehen, was ich aber vor allem hier als komplett unnötig empfinde.
Wir befinden uns hier also in Lissabon und zwar nach dem großen Erdbeben von 1755, das die Stadt zerstört hatte. In diesem Spiel wollen wir die Stadt wieder aufbauen und dabei so viel Einfluss wie möglich erhalten, um eben dann das Spiel zu gewinnen. Dabei ist das zentrale Element ein interessanter Kartenmechanismus. Immer wenn ich dran bin, muss ich eine Karte ausspielen, doch je nachdem wo ich sie ausspiele, bekomme ich andere Boni und stehen mir andere Aktionen zur Verfügung. Anschließend ziehe ich eine neue Karte aus der offenen Auslage. Das ist eigentlich das ganze Spiel und sobald die Mechanik einmal läuft, fließt es wirklich angenehm flott dahin.
Während also die eine Hälfte des Spielbrettes für die Aktionen reserviert ist, enthält die andere die Baufläche. Mit den Aktionen möchte ich dort bauen, also entweder private oder allgemeine Gebäude errichten, die geschickt angelegt an den Kreuzungspunkten Einfluss bringen. Doch dabei sollte ich nicht vergessen beim Kardinal Dekrete zu holen, denn die geben mir für spezielle Kombinationen auf der Baufläche Zusatzpunkte.
Das Spiel bietet viele Optionen und wirkt zu Beginn wegen all seiner Felder und Leisten komplett unübersichtlich, aber hat man sich einmal orientiert, hat man das Spiel einmal verstanden, dann ist das alles kein Problem mehr. Natürlich, Personen, die für extensive Regelerklärungen keine Geduld haben, werden mit diesem Spiel keine Freude habe, aber die anderen finden hier tolles Produkt, das unterhält und fesselt.
Fazit: Sehr zu empfehlen.

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