Spiel: Feed the Kraken (Funtails)

Aufgeblähtes Social-Deduction-Spiel.
Von Maikel Cheney, Dr. Hans Joachim Höh und Tobias Immich (ca. 45-90 Min.; 5-11 Spieler)
In diesem Spiel steuern wir gemeinsam ein Piratenschiff, doch dabei sind die Spieler geheim und zufällig einer von drei Fraktionen zugeordnet. Jede Fraktion versucht das Schiff zu einem anderen Ziel zu lenken. Wem das gelingt, der gewinnt.
Feed the Kraken nimmt die Leichtigkeit und Geradlinigkeit eines Social-Deduction-Spiels und stülpt ein Strategiespiel darüber. Das ist eine Genre-Kombination, die nicht nur abstrus klingt, sondern auch tatsächlich nicht funktioniert. Jede Runde besteht aus zahlreichen kleinen Schritten, die zu hoher Downtime führen und teilweise auch sinnfrei wirken.
Nichtsdestotrotz ist die grundsätzliche Spannung typischer Social-Deduction-Spiele schon gegeben, also das Geheimnis, wer welcher Charakter ist, wem man vertrauen kann, wer einen hintergeht. Für mich persönlich ist Feed the Kraken jedoch im Vergleich zu anderen Spielen dieses Genres einfach zu lang und umständlich.
Fazit: Kann probiert werden.

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Feed the Kraken (Funtails)
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Serie: Carnival Row – Staffel 2 (abgeschlossen)

Halbherzige Pflichterfüllung.
Nachdem mir die erste Staffel doch recht gut gefallen hat, aber nur die uninteressanten Handlungsstränge offengeblieben sind, habe ich lange gezögert, hier einzuschalten und vielleicht hätte ich es tatsächlich nicht tun sollen.
Die Serie war zunächst auf mehrere Staffeln ausgelegt worden, aber bereits nach der ersten Staffel pausiert worden. Insgesamt verlief die Produktion der zweiten Staffel recht holprig und als dann bekannt wurde, dass diese auch die letzte sei, wurde versucht, sämtliches übriges Material da reinzuquetschen. Dazu kommt auch noch, dass der Hauptdarsteller Orlando Bloom während der Dreharbeiten nicht zur Verfügung stand und sämtliche Szenen mit ihm im Anschluss separat gefilmt werden mussten. All das merkt man auch am Endprodukt. Viele Handlungen fühlen sich überhastet an, Logikfehler gibt es nicht wenige, die Chemie zwischen den Hauptcharakeren ist auch mehr schlecht als recht.
Das Finale ist durchaus ein ordentlicher Abschluss und alle Handlungsstränge wurden irgendwie zusammengeführt. Insgesamt das beste Ende, das man nach so einer Achterbahnfahrt haben kann.
Fazit: Kann geschaut werden.

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Film: Tad Stones 3 – Tad Stones und die Suche nach der Smaragdtafel (2022)

Indiana Jones für Kinder.
Animation / Abenteuer mit Óscar Barberán von Enrique Gato. 90 Min.
Inhalt: Der Schatzjäger und ehemalige Bauarbeiter Tad Stones gerät einmal mehr durch seine Tollpatschigkeit in ein weiteres atemberaubendes Abenteuer. Dieses Mal beschädigt er versehentlich einen Sarkophag, der einen bösen Fluch freisetzt und seine Freunde, die Mumie „Mummy“, den Hund Jeff und den Papagei Belzoni in Gefahr bringt. Zusammen mit seiner Freundin Sarah jagt er in einem Wettlauf gegen die Zeit nach einer Smaragdtafel, um mit ihrer Hilfe den Fluch beenden zu können.
Auf der Suche nach einem Kinderfilm für den Abend sind wir zufällig auf den hier gestoßen. Warum habe ich noch nie etwas von Tad Stones gehört? Wir haben herzhaft gelacht, uns köstlich amüsiert und waren bis zum Ende vom spannenden Plot gefesselt. Ein toll animierter Abenteuerfilm für Kinder, eine humorvolle Variante von Indiana Jones.
Dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür, wozu die diversen Streamingplattformen gut sind. Damit diese nämlich eine große Videothek anbieten können, kaufen sie auch internationale Produktionen ein, die bei uns dann plötzlich in der Empfehlungsliste auftauchen. Tad Stones ist eine spanische Produktion und wäre mir ohne die Empehlungsliste von Paramount+ wohl nie in die Hände gekommen. Meine Tochter will jetzt auf jeden Fall auch die ersten beiden Teile von Tad Stones sehen, so gut hat ihr dieser hier gefallen.
Fazit: Empfehlenswert.

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Spiel: Endless Winter – Paleoamericans (Pegasus Spiele)

Nette Überraschung.
Von Stan Kordonskiy (ca. 60-120 Min.; 1-4 Spieler)
Als ich die Masse an Material und das große Regelwerk gesehen habe, befürchtete ich schon das Schlimmste. Doch statt Unmengen an konfusen Regeldetails ist das Spiel flüssig, die Elemente fügen sich gut ineinander und es gibt eine sinnvolle innere Logik. Trotz der Größe bleibt es übersichtlich, was dazu führt, dass es kaum Downtime gibt.
Das Spiel besteht aus zahlreichen Einzelmodulen, unterschiedlichen Tableaus und diversen Leisten. Zunächst habe ich mich gefragt, wie es möglich sein soll, das alles zu füllen, da überall mitzumachen, doch dann wurde ich positiv überrascht, denn mit jedem Zug entwicklen sich die Spielerfähigkeiten weiter, erhält man mehr Optionen und bei Spieleende hat sich wirklich alles schön gefüllt.
Das Spiel insgesamt zu beschreiben ist schwer, denn es ist ein Sammelsurium an Mechaniken, die aber überraschend gut miteinander funktionieren und dabei auch noch das Thema schön präsentieren. Alle Dinge, die man irgendwie mit Urzeitmenschen und der Eiszeit assoziiert, sind hier eingebaut worden, mit schönen Bildern und gelungenen Miniaturen.
Am Ende ist es jedoch nur ein Punktesalat.
Was mich am meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass man irgendwann einen Punkt erreicht hat, an dem es sich nur noch auszahlt Tiere zu jagen. Die letzten paar Züge waren in allen Partien für alle Spieler die gleichen und es war dann einfach eine Frage des Glücks, welche Tiere gerade offen waren. Diese Endgame-Phase ist etwas unbefriedigend, vor allem wenn bei knappen Ergebnissen das Glück entscheidet.
Fazit: Empfehlenswert.

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Buch: Star Wars. Die Hohe Republik 3 – Der Gefallene Stern (Claudia Gray)

Enttäuschung wegen falscher Erwartung.
Inhalt: Die brutalen Piraten, die sich selbst »Nihil« nennen, wurden zurückgeschlagen. Doch der Preis für die Rettung der Raumstation Starlight Beacon war hoch. Die Jedi-Ritter müssen sich nun ausruhen, die Verwundeten pflegen und die Toten betrauern. Doch der Sturm, dem sie getrotzt haben, ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil! Die Nihil bereiten bereits ihre nächste Attacke vor. Sie ist brutal, risikoreich – und hat das Potenzial, das Licht der Jedi zum Verlöschen zu bringen.
Mein Problem mit dem Buch ist, dass ich dachte, dass es sich hier um das Ende einer Trilogie handelt. Aber nein, das ist nicht der Fall! Doch dazu später mehr.
Grundsätzlich setzt dieses Buch nahtlos am zweiten Teil an, erzählt also die Geschichte direkt weiter. Für meinen Geschmack hatte dieser Band einige unnötige Längen und auch das ständige Betonen der Trauer war irgendwann zu viel. Insgesamt ist der Plot weiterhin spannend und die Nihil sind immer noch interessante Gegner, aber für mich hat sich dieser Band etwas zäher angefühlt als die ersten beiden, die ich beinahe verschlungen habe.
Mein größtes Problem ist aber, dass hiermit die Geschichte nicht abgeschlossen ist, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Doch damit nicht genug! Denn zumindest die nächsten drei Bände, die in dieser Reihe erscheinen werden, sind Prequels, also Vorgeschichten. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich jetzt konkret warten muss, bis diese Geschichte weitererzählt wird, also wie viele Bände, bzw. wie viele Jahre.
Das alles zusammengenommen lässt mich halt etwas enttäuscht und frustriert zurück.
Fazit: Nur für echte Star Wars Fans, welche gerne Zeit in der Hohen Republik verbringen.

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Serie: Avenue 5 – Staffel 2

Ein bisschen zu viel.
Auch die zweite Staffel dieser Satireserie ist durchaus gelungen. Klamauk im Weltall, der einige Lacher bietet. Irgendwie hat die Serie aber die Frische der ersten Staffel verloren und an vielen Stellen werden die Witze überstrapaziert, wodurch sie an Effektivität verlieren.
Das größte Problem aber ist, dass es in einem Cliffhanger endet und die Serie danach abgesetzt wurde. Avenue 5 hat also keinen Abschluss und wird auch keinen erhalten.
Fazit: Wäre empfehlenswert, hat halt kein Ende.

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Film: Murder Mystery 2 (2023)

Billige Fortsetzung.
Krimi-Komödie mit Adam Sandler und Jennifer Aniston von Jeremy Garelick. 89 Min.
Inhalt: Nick und Audrey kämpfen darum, ihre Privatdetektei auf die Beine zu stellen. Sie finden sich im Zentrum einer internationalen Entführung wieder, als ihr Freund Maharaja auf seiner eigenen verschwenderischen Hochzeit gekidnappt wird.
Naja, was soll man da groß sagen? Netflix hat genug Geld in die Hand genommen, damit die zwei Stars zurückkehren, aber anscheinend vergessen jemanden zu engagieren, der daraus auch einen guten Film macht. Während man im ersten Teil noch den Sandler-Charme und ein Mindestmaß an Humor und Spannung erkennen konnte, sucht man das hier vergeblich. Der Plot war unlogisch und langweilig, einfach zum Vergessen.
Fazit: Nicht zu empfehlen.

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Spiel: Firefly – Das Spiel (Heidelberger Spieleverlag)

Nicht nur für Fans der Serie.
Von Aaron Dill, John Kovaleski und Sean Sweigart (ca. 120-240 Min.; 1-4 Spieler)
Das hier ist ein „Pick-up and Deliver“ Spiel im Weltraum, thematisch sehr gut aufbereitet. Ein bisschen lang und wahrscheinlich nicht so geradlinig, wie es sein könnte, aber macht immer noch viel Spaß. Hier ist halt wichtig, dass die Spieler aktiv die nötige Atmosphäre aufbauen und sich auf das Thema im Sinne eines Rollenspiels einlassen. Denn rein mechanisch betrachtet ist das hier echt langweilig, einfach nur bewegen und Karten aufdecken und versuchen schneller zu sein als die anderen. Das Spiel lebt von den Karten und der Unterschied liegt eben darin, ob ich diese trocken lese oder mich atmosphärisch und fantasievoll in die Situation hineinversetze. In dem Sinne ist das hier eher ein Abenteuerspiel mit regelmäßig thematischen Entscheidungen, weniger taktischen oder gar strategischen Überlegungen.
In der richtigen Runde kann das hier ein abendfüllender Spaß sein, in der falschen Runde wird es zu einer Qual.
Fazit: Empfehlenswert.

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Buch: Tchaikovsky, Adrian – Die Kinder der Zeit

Das beste Buch, das ich seit Langem gelesen habe.
Inhalt: Die letzten Menschen haben eine sterbende Erde verlassen, um in den Tiefen des Alls ein neues Zuhause zu finden. Als sie auf den Planeten Eden stoßen, scheint ihnen das Glück sicher: ideale Konditionen und eine florierende Ökosphäre. Doch was sie nicht wissen – es waren bereits Menschen hier gewesen, vor langer Zeit. Menschen, die Eden als Versuchsplaneten für ein vermessenes Projekt künstlicher Evolution ausersehen hatten. Doch ihr Experiment damals hat ungeahnte Spuren hinterlassen, und nun treffen ihre Nachfahren auf die vergessenen Kinder ihres Versuchs. Wer von ihnen wird das Erbe von Eden antreten?
Das hier ist ein Evolutionsepos mit großen Zeitsprüngen. Geschrieben wird hier in der Kategorie von Spezies, nicht von Individuen. Und auf Spezies-Ebene finden wir all das wieder, was wir uns sonst von einer guten Romanfigur erwarten würden: Hintergründe, Sorgen, Hoffnungen und alles andere. Der evolutionäre Aufstieg und die zivilisatorische Entwicklung sind sehr gut beschrieben und es ist einfach toll das mitzuverfolgen.
Das Spezielle an diesem Buch ist die Wahl des Tieres, aus wessen Perspektive die Evolution beschrieben wird. Das Experiment hätte an Affen durchgeführt werden sollen, doch diese sind bei Ankunft auf dem Planeten ausgestorben und ein anderes Tier hat deren Platz eingenommen. Diese spezielle Biologie, Sichtweise und Kommunikation werden gründlich und nachvollziehbar beschrieben und bieten in diesem Sinne eine einzigartige Lektüre.
Fazit: Sehr zu empfehlen.

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Serie: Star Trek Picard – Staffel 3 (abgeschlossen)

Großartig!
Nach den ersten beiden miesen Staffeln hatte ich eigentlich die Hoffnung aufgegeben, aber Picard hat in seiner dritten und letzten Staffel das Ruder rumreißen können und eine tolle Geschichte spannend erzählt. Es hat sich absolut ausgezahlt, bei dieser Serie durchzuhalten, denn was wir hier jetzt gesehen haben, war einfach nur großartig. Es gab schon lange keine Serie mehr, bei der ich mich jede Woche derart auf die neue Folge gefreut habe.
Tatsächlich sollte man in den Annalen von Star Trek die ersten beiden Staffeln von Picard ausmerzen und nur diese Staffel hier zeigen. Und für all jene, die bisher um Picard einen Bogen gemacht haben, denen sei gesagt, dass sie die dritte Staffel problemlos schauen können, ohne die ersten beiden gesehen haben zu müssen.
Die gesamte Crew von TNG und sogar noch jemand von VOY kehren zurück und auch die neuen Charaktere sind sehr interessant. Die Geschichte baut direkt auf den Geschehnissen von DS9 auf und bietet noch viele weitere nostalgische Momente aus dem reichen Star Trek Universum, aber nicht plakativ hingeworfen, sondern schön sentimental eingebaut.
Damit ist diese Serie abgeschlossen und die Schlussszene ist einfach nur wunderbar, ein würdiger Abschluss einer langen Reise. Doch die Reise der nächsten Crew wurde bereits vorbereitet und ich freue mich schon darauf, mit dieser die Weiten des Weltalls zu erforschen.
Fazit: Staffel 1 & 2 überspringen und Staffel 3 auf jeden Fall schauen.

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