Gedankensprung: Anime-Update Herbst ’18

Und schon wieder ist eine Anime-Staffel zu Ende gegangen und überraschenderweise habe ich diesmal ganze 3 Sportserien geschaut. Hin und wieder schaue ich schon ein Sportanime, ich stehe denen jetzt nicht generell negativ gegenüber. Dass es in einer Staffel 2 werden ist höchstselten, aber ganze 3 ist eine Premiere. Außerdem habe ich diesmal erstmalig eine Idol-Serie geschaut, das hätte ich auch nie gedacht.

Als ich darüber nachgedacht habe, wer diese Staffel mein Liebling war, hat das nicht lange gedauert: Goblin Slayer ist einfach fantastisch. Er mag für manche zartbesaitete Menschen zu hart sein, speziell in der US-Fangemeinde sind die Wogen hochgegangen, aber die haben sowieso sehr seltsame Weltsichten. Nein, die Serie erzählt eine interessante Geschichte mit vielen Emotionen und aus interessanten Blickwinkeln. Die Serie brilliert auch durch den sehr guten subtilen Humor. Speziell Rollenspieler und Fantasy-Fans sollten sich das hier gönnen und einmal darüber nachdenken, was es konkret bedeuten würde, in so einer Welt zu leben. Außerdem habe ich selten eine Serie gesehen, die ein perfekteres Ende hat. Ein kleines Meisterwerk von der ersten Sekunde in der der ersten Folge bis zur letzten Sekunde in der letzten Folge.

Ebenfalls sehr gut hat mir Double Decker! Doug & Kirill gefallen. Ein gut gestaltetes Steampunk-Setting mit interessanten Charakteren, einem spannenden Detektiv-Plot und überraschenden Wendungen. Speziell die letzte Episode war sehr gut gemacht und bietet einen zufriedenstellenden Abschluss, der jedoch Spielraum für eine Fortsetzunge lässt, die ich auf jeden Fall schauen würde.

Sprechen wir nun über die drei erwähnten Sport-Animes: Zunächst sei da Kaze ga Tsuyoku Fuiteiru zu nennen, eine Serie über eine Gruppe von Läufern, deren Ziel der brutalste Staffellauf von Japan ist. Viel Humor, interessante Charaktere und starke Emotionen machen das hier zu einem sehr guten Werk, das im Winter ’19 direkt weiterlaufen wird. Sehr zu empfehlen.
Die zweite Serie war Hinomaruzumou, das von Sumo handelt. Ich habe es deshalb geschaut, weil ich einfach einmal diese Sportart näher kennenlernen wollte und wurde nicht enttäuscht. Aus denselben Gründen wie das Lauf-Anime habe ich das hier genossen und es geht ebenfalls im Winter ’19 direkt weiter.
Die dritte Serie war Tsurune: Kazemai Koukou Kyuudoubu über Kyudo, eine speziell japanische Variante des Bogenschießens. Auch diese Serie habe ich geschaut, weil ich diesen Sport besser kennenlernen wollte. Mir hat die Serie gut gefallen, weil sie so ruhig ist, wie der dargestellte Sport eben auch. Aber weder Charaktere noch Plot waren wirklich interessant, doch dafür war es optisch sehr schön und speziell der Sport selbst wurde toll dargestellt. Mir hat es gut gefallen, den fliegenden Pfeilen zuzuschauen und vor allem zuzuhören. Drei Folgen kommen noch im Jänner und hoffentlich gibt es davon einen zufriedenstellenden Abschluss, denn eine zweite Staffel werde ich mir hiervon wohl nicht gönnen.

Seishun Buta Yarou wa Bunny Girl Senpai no Yume wo: Hier geht es um einen Jungen, der zufällig mit einer Reihe mysteriöser Begebenheiten konfrontiert wird und diese lösen sollte. Das Tolle hier sind die Dialoge, speziell zwischen den beiden Hauptcharakteren. Sie sind nicht extra fürs TV geschönt oder zensiert, sondern sind witzig, schlagfertig und wirken dabei so real, lebensnah. Es ist ein Genuss, denen zuzuhören, aber auch der Plot ist relativ spannend. Die ersten drei Folgen waren fantastisch, allein die sind zu empfehlen, denn dann ist dieses kleine Kapitel auch schon abgeschlossen. Die Folgen vier und fünf sind ein brutaler Dämpfer, aber dieses Kapitel wird dann in Folge sechs sehr schön abgeschlossen. Die nächsten zwei Fälle sind dann jeweils Doppelfolgen, die beide durchaus interessant sind. Und dann würde es sich anbieten, aufzuhören, denn die letzten drei Folgen waren leider nur noch sehr langweilig und der Abschluss einfach nur seltsam und unbefriedigend.
Weil mir dir Serie so gut gefallen hat, habe ich auf Empfehlung eines Freundes Bakemonogatari geschaut und ich muss sagen, die hat mir noch viel besser gefallen. Wenn die in dieser Staffel gelaufen wäre, wäre sie ohne Zweifel mein Liebling geworden. Denn hier sind nicht nur die Dialoge fantastisch, sondern auch die Optik ist einzigartig genial. Animes, die sämtliche Möglichkeiten des Zeichenstils ausnutzen und die konventionellen Grenzen sprengen, sind immer sehenswert. Wenn sie dann noch wie hier mit einem spannenden Plot und interessanten Charakteren daher kommen, ist das einfach großartig.

Tensei shitara Slime Datta Ken ist ein lustiges und spannendes Fantasy-Anime, in welchem ein Mann aus dem modernen Japan stirbt und als Schleim in einer anderen Welt wiedergeboren wird. Die Serie ist durchaus unterhaltsam, entwickelt sich sehr spannend und läuft zum Glück im Winter ’19 direkt weiter.

Und dann kommen wir schließlich noch zur Idol-Serie: Zombieland Saga. Die erste Episode beginnt fantastisch und man ist sofort gefangen. Eine Idol-Gruppe bestehend aus Zombies! In der ersten Episode machen sie ordentlich Heavy Metal Musik, in der zweiten rappen sie auf hervorragende Weise. Normalerweise verliere ich kein Wort über die Sprecher, aber hier möchte ich einfach hervorheben, wie großartig der japanische Sprecher im Original spielt, der seine Stimme dem Manager leiht. Zusammen mit der tollen Musik macht der Manager aus diesen beiden Episoden ein wirklich tolles Erlebnis. Doch ab der dritten Episode gibt es nur noch Pop Musik und der Manager allein reicht halt nicht aus, den nicht vorhandenen Plot zu tragen. Dennoch bin ich dabei geblieben, weil ich wissen wollte, was das Geheimnis der Zombies ist und die Serie bot ja auch immer wieder sehr lustige Szenen. In der letzten Folge gab es dann auch tatsächlich eine nette Überraschung. Sie ist in sich geschlossen, es wurde aber Platz für eine Fortsetzung gelassen.

Ingress the Animation: Plot und Animation sehr gut, aber Übersetzung so eine Katastrophe, dass ich nach drei Episoden wieder aufgehört habe. Vielleicht kommt irgendwann eine bessere Übersetzung und dann probiere ich es vielleicht noch einmal.

Nachdem diesmal bereits die dritte Staffel vom viel gelobten Sword Art Online ausgestrahlt wurde, habe ich die Gelegenheit ergriffen, weil ich Zeit hatte, endlich alles davon zu schauen, was bisher erschienen ist, und ich muss sagen, ich bin begeistert.
Staffel 1: Zunächst einmal muss ich positiv hervorheben, dass hier eine in sich geschlossene Geschichte erzählt wird, es also nicht einen nervigen Cliffhanger gibt. Außerdem gefällt mir auch, dass die Situation, weshalb alle in dem Computerspiel gefangen sind, sehr gut erklärt wird, einfach logisch und nachvollziehbar ist und das Leben in der realen Welt nicht ignoriert wird. Die Serie macht einfach Sinn und bleibt bis zum Ende spannend. Die zweite Hälfte der Staffel ist vom Konzept her anders als die erste, aber die logisch konsequente Weiterführung und deshalb auch noch durchaus interessant. Mein Problem jedoch ist, dass in der zweiten Hälfte einige Elemente eingebaut wurden, die mir nicht so gut gefielen und Chancen für großartige Szenen ausgelassen wurden. Dennoch war es bis zum Ende toll.
Staffel 2: Auch diese besteht aus zwei Hälften. Die erste ist sehr spannend und hier geht es darum, eine Mordserie zu lösen, die in der virtuellen und realen Welt geschieht. Mir hat das nicht nur wegen dem spannenden Plot gut gefallen, sondern auch, weil die virtuelle Realität hier nicht Fantasy sondern Sci-Fi war, nämlich Gun Gale Online. Die zweite Staffelhälfte kann man vergessen, denn hier passiert überhaupt nichts interessantes, spannendes oder zumindest lustiges. Es sind einfach ein paar Abenteuer in der VR.
Film Ordinal Scale: Im Anschluss zur zweiten Staffel erschien dieser Film. Nachdem die zweite Hälfte der zweiten Staffel, bzw. die vierte Story der Serie sehr schlecht war und mich enttäuscht zurück ließ, wurde ich hier dafür voll entschädigt. In diesem Film wird die virtuelle Realität mittels Brillen als augmentierte Realität in die reale Welt geholt. In dieser Technologie steckt jedoch ein Geheimnis und ein Kriminalfall, der auf die erste Story der Serie zurückgreift, beschäftigt die Charaktere. Nicht nur ist der Film spannend und toll gezeichnet, sondern er bietet mit dem Showdown am Ende einen fantastischen Abschluss für das gesamte Franchise bisher.
Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online: Diese Serie spielt im selben Universum wie der Rest, es wird auch immer wieder auf das Original Bezug genommen, es ist sozusagen ein Spin-Off. Der Plot findet im Sci-Fi-Setting der zweiten Staffel statt, also in Gun Gale Online. Die Serie hat einen ganz netten Flair und bietet einige lustige sowie tolle Momente, aber der Plot ist leider nicht so spannend, weil das Spiel nicht diese brutalen Konsequenzen in der realen Welt hat wie im Original und die Handlungen des Antagonisten auch eher seltsam sind. Aber dafür werden hier einige der besten Schusswaffen-Kampfszenen geboten, die ich je in einem Anime gesehen habe. Die Serie ist mit ihren 12 Episoden durchaus sehenswert und auch abgeschlossen.
Staffel 3: Die hat mir deshalb so gut gefallen, weil sie konsequent die Technologien und Möglichkeiten der virtuellen Realität weiterentwickelt, immer in Beziehung mit der realen Welt. Ein spannender Plot stellt alle Fans dieses Franchises zufrieden. Die Serie läuft im Winter ’19 direkt weiter und ich freue mich sehr darüber.

Seit Animes im Westen beliebt wurden, gab es immer irgendein Trio, das an der Spitze stand, die „Big 3“, wie man so schön sagt. Das ist jedoch nur außerhalb Japans so, in Japan selbst gibt es eine komplett andere Situation. Nach dem Ende von Dragon Ball Super wurde dessen Platz neben One Piece und Boruto von Black Clover eingenommen. Doch jetzt ist Fairy Tail zurück, es gibt also die Big 4! Das Anime-Raum-Zeit-Gefüge ist damit nun komplett aus den Fugen geraten. Aber mit der steigenden Beliebtheit von Animes ist es nur selbstverständlich, dass aus dem Trio an der Spitze ein Quartett wird. Was haben diese vier Serien nun für mich gemeinsam? Ich lese die Mangas. Wenn ich Zeit habe, schaue ich mal ein paar Folgen, oder ich ignoriere sie manchmal wochenlang. Die anderen Serien, deren Mangas ich nicht lese, sind mit verständlicherweise wichtiger.

Ausblick auf den Winter 2019:
Mit Tate no Yuusha no Nariagari, Kaguya-sama wa Kokurasetai: Tensai-tachi no Renai Zunousen und Yakusoku no Neverland werden drei tolle Mangas, die ich selbst auch regelmäßig lese, als Anime verfilmt. Die kann ich also nur empfehlen. Zusätzlich haben noch folgende Titel mein Interesse geweckt: Revisions, Dororo, Kouya no Kotobuki Hikoutai und Kakegurui 2nd Season.

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