Auf dem besten Weg mein neues Lieblings-Science-Fiction-Buch zu werden. Für Sci-Fi-Fans, Freunde der Antike, Altphilologen und andere Literaturwissenschaftler. Großartig!
Inhalt: Erzählt werden drei extrem unterschiedlichen Abenteuer von äußerst kreativ erschaffenen Charakteren. Zunächst gibt es da den Gelehrten und Homer-Experten Thomas Hockenberry aus dem 21. Jahrhundert, der aus DNA-Resten in ferner Zukunft wieder rekonstruiert wurde und mit fantastischen technischen Geräten in den trojanischen Krieg geschickt wird, um diesen zu beobachten. Seine Aufgabe: Alles zu notieren, was von Homers Ilias abweicht. In dieser Geschichte wird die Ilias wunderbar nacherzählt, der Erzählstil an Homer angepasst. Das Herz eines jeden Altphilologen wird da einige Takte schneller schlagen.
Die zweite Story erzählt von Daeman, der mehrere tausend Jahre in der Zukunft auf der Erde lebt, die sich jedoch völlig verändert hat. Die letzten Menschen frönen einem fröhlich geistlosen Partydasein, haben jegliches Wissen vergessen und nehmen alles für selbstverständlich hin, was die Roboter für sie machen. Im Orbit leben auf Raumstationen die Nachmenschen, durch Genmanipulation selbst weiterentwickelte Menschen. Daeman und seine Freunde beschließen, diese zu besuchen und machen eine furchtbare Entdeckung.
Der dritte Plot handelt von Moravecs, intelligenten und selbstreplizierenden Robotern, die ursprünglich in den äußeren Planeten und dem Kuiper-Gürtel angesiedelt und dann vergessen wurden. Vier von diesen werden zurück auf den Mars geschickt, da es dort zu seltsamen Quanten-Anomalien gekommen ist.
Es braucht sehr lange um zu verstehen, wie diese drei Geschichten zusammengehören. Das ist Teil des Leseerlebnisses, da man eben ständig darüber nachdenkt, wie das funktioniert. Der Schreibstil ist einfach großartig, flüssig und spannend, die Geschichten mitreißend. Aber auch die ganze Philosophie, die da drinnen steckt, ist sehr faszinierend, wenn etwa die Moravecs tiefgehendste und existentiellste Fragen zur Menschlichkeit stellen, und Antworten darauf bei historischen humanen Schriftstellern finden, wie Shakespeare und Proust.
Ilium ist einfach eine tolle Kombination aus Spannung, Action, Philosophie und weitspannenden Zukunftsszenarien. Bereits zur Hälfte des Buches wusste ich, dass es eines meiner Lieblingsbücher werden würde, der großartige Schluss hat es dann noch bestätigt. Ilium aber ist nur der erste Teil des Homerzyklus‘, den zweiten und letzten Band mit dem Namen Olympos werde ich demnächst lesen. Sollte der aber auch nur annähernd so gut sein wie dieser, wird das hier zu meinem Lieblings-Sci-Fi-Werk, wodurch Frank Herberts Dune vom langjährigen Thron gestoßen würde. Wo es in meiner allgemeinen Bücher-Top-10-Liste eingereiht würde, ist schwer zu sagen. Aber noch ist es eh zu früh, weil ich den zweiten, abschließenden Teil noch gar nicht in Händen halte. Aber ich freue mich schon ungemein.
Fazit: Absolut zu empfehlen, keine Diskussion.
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